FDPSchulpolitik

Topsharing-Modell für starke, flexible Schulleitungen

Yvonne Gebauer. Bild: MSB / Susanne KlömpgesYvonne Gebauer. Bild: MSB / Susanne Klömpges
06.04.2018

In den Schulen in Nordrhein-Westfalen herrscht Schulleitungsmangel, jede siebte muss ohne reguläre Führungskraft auskommen. FDP-Bildungsministerin Yvonne Gebauer will das ändern und wagt einen innovativen Modellversuch mit Führungskräften in Teilzeit. Das sogenannte Topsharing-Konzept soll unter anderem für mehr Flexibilität und Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen. "In der heutigen Zeit muss es möglich sein – auch gerade für Frauen – dass sie Führungsaufgaben in Teilzeit übernehmen", sagte Gebauer am Donnerstag in Düsseldorf.

Damit geht die FDP-Ministerin auf eine wichtige Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ein, die Rot-Grün lange blockiert hatte. Der Modellversuch ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. "Um eine Ausweitung des Topsharing-Modells auf andere Regierungsbezirke zu ermöglichen, werden wir für den Haushalt 2019 zusätzliche Stellen anmelden", erklärte Gebauer. Außerdem kündigte sie an, im Jahr 2019 einen Anlauf für zusätzliche Assistentenstellen auf den Weg zu bringen, um Lehrkräfte und Schulleiter von Bürokratie zu entlasten.

Bewährte Strategien aus der Wirtschaft einsetzen

Um mehr Interessenten anzusprechen und diverse Teilzeitbedürfnisse zu berücksichtigen, soll es für die teilnehmenden Topsharing-Schulen bis zu 20 Prozentpunkte Stellenzuschlag auf den Führungsposten geben. Dadurch wären Aufteilungen der Arbeitslast von 50:50 ebenso möglich wie 60:70 oder 80:40, erläuterte Gebauer. Die Ministerin kündigte darüber hinaus moderne Mentoren- und Fortbildungsprogramme an, um Führungskräfte frühzeitig zu identifizieren und zu fördern. "In der Wirtschaft sind das bewährte Instrumente, aber im öffentlichen Dienst der Schulen sind das Neuerungen", führte sie aus. (ch)

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