09.06.2015Das Gespenst einer griechischen Staatspleite geht um in Europa. Trotzdem pokert Regierungschef Alexis Tsipras weiter. Der Vizepräsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff, zeigte sich irritiert. "Die Freunde Griechenlands sind mittlerweile genauso genervt wie die Freunde solider Haushaltspolitik", konstatierte er gegenüber der "Neuen Westfälischen Zeitung". Für ihn bleibt aber klar: Das Prinzip Hilfe gegen Reformen dürfe nicht ausgehebelt werden und der Internationale Währungsfonds (IWF) müsse als Teil der Troika an Bord bleiben.
Lambsdorff äußerte sich besorgt, dass die Bundesregierung zu Zugeständnissen ohne Gegenleistung an Griechenland bereit sein könnte. Der Freidemokrat verwies darauf, dass sich IWF-Chefin Christine Lagarde vom Verhandlungsstand distanziert und sogar angedeutet habe, dass sie sich eventuell ausklinken wolle. "Aber wenn sich der IWF aus der Eurorettung verabschiedet, dann ist der Konsens, den es in Europa gab, zerbrochen", warnte Lambsdorff.
Der FDP-Politiker riet allerdings davon ab, "aus Stimmungen Politik machen zu wollen". Wirklich wichtig sei die Frage, ob Griechenland am Monatsende seine Schulden beim IWF zurückzahlen und die Reformen durchführen werde, zu denen es sich bereits bekannt habe. Sollte Tsipras dies nicht vorhaben, "verlässt Griechenland von sich aus die Eurozone", unterstrich Lambsdorff.
Das Schwierige an der Lage sei, dass niemand verlässlich beantworten könne, was Tsipras tatsächlich wolle, so Lambsdorff weiter. Doch es bringe nichts, "auf Kristallkugeln zu schauen", wichtiger seien die Fakten. Es könne möglich sein, dass das Gezerre bis zum Ende des Monats andauern werde, denn Tsipras müsse sich zu Hause der Unterstützung durch die Skeptiker in den eigenen Reihen versichern, gab der Freidemokrat zu bedenken.
Stabilitätsprinzipien nicht aushebeln
Alexander Graf Lambsdorff bekennt sich klar zum Prinzip Hilfe gegen ReformenDas Gespenst einer griechischen Staatspleite geht um in Europa. Trotzdem pokert Regierungschef Alexis Tsipras weiter. Der Vizepräsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff, zeigte sich irritiert. "Die Freunde Griechenlands sind mittlerweile genauso genervt wie die Freunde solider Haushaltspolitik", konstatierte er gegenüber der "Neuen Westfälischen Zeitung". Für ihn bleibt aber klar: Das Prinzip Hilfe gegen Reformen dürfe nicht ausgehebelt werden und der Internationale Währungsfonds (IWF) müsse als Teil der Troika an Bord bleiben.
Lambsdorff äußerte sich besorgt, dass die Bundesregierung zu Zugeständnissen ohne Gegenleistung an Griechenland bereit sein könnte. Der Freidemokrat verwies darauf, dass sich IWF-Chefin Christine Lagarde vom Verhandlungsstand distanziert und sogar angedeutet habe, dass sie sich eventuell ausklinken wolle. "Aber wenn sich der IWF aus der Eurorettung verabschiedet, dann ist der Konsens, den es in Europa gab, zerbrochen", warnte Lambsdorff.
Niemand weiß, was Tsipras wirklich will
Der FDP-Politiker riet allerdings davon ab, "aus Stimmungen Politik machen zu wollen". Wirklich wichtig sei die Frage, ob Griechenland am Monatsende seine Schulden beim IWF zurückzahlen und die Reformen durchführen werde, zu denen es sich bereits bekannt habe. Sollte Tsipras dies nicht vorhaben, "verlässt Griechenland von sich aus die Eurozone", unterstrich Lambsdorff.
Das Schwierige an der Lage sei, dass niemand verlässlich beantworten könne, was Tsipras tatsächlich wolle, so Lambsdorff weiter. Doch es bringe nichts, "auf Kristallkugeln zu schauen", wichtiger seien die Fakten. Es könne möglich sein, dass das Gezerre bis zum Ende des Monats andauern werde, denn Tsipras müsse sich zu Hause der Unterstützung durch die Skeptiker in den eigenen Reihen versichern, gab der Freidemokrat zu bedenken.