30.04.2013Die Diskussion, ob das Sitzenbleiben abgeschafft werden soll, entwickelt sich derzeit zu einem regelrechten Glaubenskrieg. Rot-Grün schafft in den Ländern, in denen sie Regierungsverantwortung trägt, die Ehrenrunden schrittweise ab. Schwarz-Gelb warnt vor dem Verlust eines notwendigen pädagogischen Instruments. Christian Lindner, Landeschef der FDP in NRW, warf der grünen Schulministerin Löhrmann tief sitzendes Misstrauen gegen individuelle Leistungsanforderungen vor.
Entfacht hat die Diskussion die niedersächsische Landesregierung aus SPD und Grünen, die die Abschaffung des Sitzenbleibens in ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat. In den Bundesländern Berlin und Hamburg kommen Schüler bestimmter Klassen oder Schulformen bereits heute um eine Ehrenrunde herum, auch wenn ihre Leistungen nicht ausreichend sind, an den von Rot-Grün bevorzugten Gemeinschaftsschulen Baden-Württembergs ebenfalls. Auch Rheinland-Pfalz startet noch in dieser Legislatur einen Modellversuch, der das Sitzenbleiben abschafft.
Dieser Tage hat auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) Klassenwiederholungen pauschal als Verschwendung von Lebenszeit abgewertet. FDP-Landeschef Lindner hat dafür kein Verständnis. „Selbstverständlich ist es ein Ziel der Schulpolitik, Klassenwiederholungen möglichst zu vermeiden, aber dennoch bleibt das ein notwendiges pädagogisches Instrument“, stellte er klar. Außerdem liege in einer Ehrenrunde die Chance, die Situation des fortwährenden Scheiterns in einem Klassenverband oder Fach zu überwinden, betonte der Vorsitzende der FDP im NRW-Landtag.
Für Lindner zeugen die ganze Diskussion und die Aussagen von Frau Löhrmann von tief sitzendem Misstrauen gegen individuelle Leistungsanforderungen. „Die noten-, leistungs- und prüfungsfreie Schule ohne Sitzenbleiben wäre aber nicht besser und sie wäre auch nicht humaner, sie wäre nur qualitativ schlechter und frustrierend“, setzte der Liberale dem entgegen. Die FDP in NRW ist der Auffassung, dass Schülerinnen und Schüler, die eine Klasse wiederholen wollen oder müssen, nicht diskreditiert werden. Das Instrument der Leistungsanforderungen müsse daher dringend erhalten bleiben.
Sitzenbleiben ist ein notwendiges pädagogisches Instrument
Schreibendes KindDie Diskussion, ob das Sitzenbleiben abgeschafft werden soll, entwickelt sich derzeit zu einem regelrechten Glaubenskrieg. Rot-Grün schafft in den Ländern, in denen sie Regierungsverantwortung trägt, die Ehrenrunden schrittweise ab. Schwarz-Gelb warnt vor dem Verlust eines notwendigen pädagogischen Instruments. Christian Lindner, Landeschef der FDP in NRW, warf der grünen Schulministerin Löhrmann tief sitzendes Misstrauen gegen individuelle Leistungsanforderungen vor.
Entfacht hat die Diskussion die niedersächsische Landesregierung aus SPD und Grünen, die die Abschaffung des Sitzenbleibens in ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat. In den Bundesländern Berlin und Hamburg kommen Schüler bestimmter Klassen oder Schulformen bereits heute um eine Ehrenrunde herum, auch wenn ihre Leistungen nicht ausreichend sind, an den von Rot-Grün bevorzugten Gemeinschaftsschulen Baden-Württembergs ebenfalls. Auch Rheinland-Pfalz startet noch in dieser Legislatur einen Modellversuch, der das Sitzenbleiben abschafft.
Misstrauen gegen individuelle Leistungsanforderungen
Dieser Tage hat auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) Klassenwiederholungen pauschal als Verschwendung von Lebenszeit abgewertet. FDP-Landeschef Lindner hat dafür kein Verständnis. „Selbstverständlich ist es ein Ziel der Schulpolitik, Klassenwiederholungen möglichst zu vermeiden, aber dennoch bleibt das ein notwendiges pädagogisches Instrument“, stellte er klar. Außerdem liege in einer Ehrenrunde die Chance, die Situation des fortwährenden Scheiterns in einem Klassenverband oder Fach zu überwinden, betonte der Vorsitzende der FDP im NRW-Landtag.
Für Lindner zeugen die ganze Diskussion und die Aussagen von Frau Löhrmann von tief sitzendem Misstrauen gegen individuelle Leistungsanforderungen. „Die noten-, leistungs- und prüfungsfreie Schule ohne Sitzenbleiben wäre aber nicht besser und sie wäre auch nicht humaner, sie wäre nur qualitativ schlechter und frustrierend“, setzte der Liberale dem entgegen. Die FDP in NRW ist der Auffassung, dass Schülerinnen und Schüler, die eine Klasse wiederholen wollen oder müssen, nicht diskreditiert werden. Das Instrument der Leistungsanforderungen müsse daher dringend erhalten bleiben.