FDPBürgerschaftswahl 2015

Scholz riskiert seine Glaubwürdigkeit

Katja SudingKatja Suding
10.02.2015

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) ziert sich, wenn es um eine rot-gelbe Koalition geht. Alles Taktik, um womöglich doch noch die absolute Mehrheit zu erringen, so die Einschätzung der FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding im Interview mit der „Hamburger Morgenpost“. Sie fügt hinzu, dass Scholz mit seiner Festlegung auf die Grünen als möglichen Koalitionspartner ein sehr großes Risiko eingehe. Suding spornt Scholz‘ Aussage allerdings an: „Entscheidend bleibt, dass Scholz nicht den Grünen allein ausgeliefert sein darf.“

Frage: Frau Suding, Herr Scholz hat Ihnen einen Korb gegeben. Ist das das Ende rot-gelber Träume?

SUDING: Nein. Das ist simple Taktik des Bürgermeisters. Er weiß genau: Je weniger Parteien den Sprung in die Bürgerschaft schaffen, desto größer ist seine Chance auf eine absolute Mehrheit schon mit 42 oder 43 SPD-Prozenten.

Frage: Aber er ist bei seiner Aussage einen Schritt gegangen, den er nur schlecht wieder korrigieren kann. Er fügte hinzu: Er halte, was er vor Wahlen verspreche.

SUDING: Er geht da ein sehr großes Risiko ein: Ohne absolute Mehrheit liefert er sich und Hamburg mit seiner Festlegung den Grünen aus – also dem Stopp von Elbvertiefung und Olympiaplänen sowie einer noch schlimmeren Verkehrspolitik. Im Übrigen spricht er nur davon, dass er sich eine Koalition mit uns „nicht vorstellen kann“. Das ist keine konkrete Absage.

Frage: Die Grünen werfen Ihnen vor, sich an Scholz heranzuschmeißen wie Koberer auf dem Kiez.

SUDING: Komisch, dass das ausgerechnet von den Grünen kommt. Ich habe immer gesagt, dass es mit uns keine Koalition um jeden Preis gibt. Entscheidend bleibt, dass Scholz nicht den Grünen allein ausgeliefert sein darf.

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