22.04.2013Deutschland muss ein starker Schiffbaustandort bleiben, hat BMWi-Staatssekretär Hans-Joachim Otto vor der Maritimen Konferenz in Kiel betont. "Es geht nicht um ein Subventionierungsprogramm, sondern um eine Zukunftsbranche", sagte Otto in der ''OZ''. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) berät am Montag mit Politikern, Unternehmern und Experten über die Herausforderungen und Perspektiven der deutschen Seewirtschaft.
"Deutschland hat als drittgrößte Exportnation ein strategisches Interesse an einem starken maritimen Bereich", sagte Otto in dem Interview. Der Welthandel wächst weiter, vor den Küsten werden Windparks errichtet und nach Öl und Gas gebohrt. Hier kann die deutsche Schiffsindustrie mit ihrem Know-How punkten und an globalen Wachstumsmärkten teilhaben, ist der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft überzeugt.
"Maritime Wirtschaft ist sexy"
Ungeachtet der kriselnden Werftindustrie will der Otto daher keinen Vergleich mit der Kohlebranche ziehen. "Die maritime Wirtschaft in Deutschland ist sexy", so der Staatssekretär. "Mittel- und langfristig haben sowohl der Schiffbau, die Schifffahrt, die Meerestechnik als auch die Häfen überdurchschnittliche Wachstumspotenziale."
Immerhin hätten die deutschen Werften im vergangenen Jahr 500 neue Beschäftigte eingestellt. Auch für die von der Pleite bedrohten Standorte Wolgast und Stralsund seien Lösungen gefunden worden, sagte Otto. Die einheimische Produktion von Marineschiffen für das Ausland "darf auf keinen Fall gefährdet werden", unterstrich Otto.
Forschungsförderung: Wir können nicht allen Wünschen nachkommen
Besonderes innovatives Potential sieht der Staatssekretär im Bau von Spezialschiffen für den Offshore-Bereich. Der Bund konnte die Forschungsförderung in diesem Jahr auf 12 Milliarden Euro erhöhen. Otto zeigte sich zuversichtlich, dass 2014 noch etwas mehr drin sei, dämpfte aber zugleich die Erwartungen. "Der Bund kann, erst recht in Zeiten der Haushaltskonsolidierung, nicht allen Wünschen nachkommen." Der Verband Schiffbau und Meerestechnik hat eine Verdopplung der Mittel gefordert.
Otto verwies auch auf die Aktivitäten der Bundesregierung bei der Exportförderung, etwa über Hermes-Bürgschaften und die bundeseigene KfW-IPEX-Bank. "Ohne dieses Engagement der öffentlichen Hand wäre die Lage des Schiffbaus noch viel schwieriger."
Achte Maritime Konferenz: 800 Politiker und Experten diskutieren in Kiel
Zu der zweitägigen Konferenz in Kiel werden ungefähr 800 Teilnehmer erwartet. Für die Bundesregierung nehmen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Vizekanzler Rösler sowie Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Landespolitiker aus den nördlichen Bundesländern teil. Sie diskutieren gemeinsam mit Werftmanagern, Reedern, Energiefachleuten und Meeresforschern in Workshops und im öffentlichen Plenum. Themen sind insbesondere die Modernisierung der Infrastruktur und der Ausbau der Transportwege sowie die damit zusammenhängenden Finanzierungsfragen. Auch die Offshore-Energiegewinnung und der Abbau von Rohstoffen aus der Tiefsee sowie der Umweltschutz stehen auf der Tagesordnung.
Die maritime Wirtschaft beschäftigt 400.000 Menschen in Deutschland und trägt jährlich 54 Milliarden Euro zur deutschen Wirtschaftsleistung bei. Ein Viertel des Außenhandels läuft über Seehäfen in Hamburg, Bremerhaven, Rostock, Wismar oder Kiel.
Schiffbau in Deutschland hat Zukunft
Deutschland muss ein starker Schiffbaustandort bleiben, hat BMWi-Staatssekretär Hans-Joachim Otto vor der Maritimen Konferenz in Kiel betont. "Es geht nicht um ein Subventionierungsprogramm, sondern um eine Zukunftsbranche", sagte Otto in der ''OZ''. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) berät am Montag mit Politikern, Unternehmern und Experten über die Herausforderungen und Perspektiven der deutschen Seewirtschaft.
"Deutschland hat als drittgrößte Exportnation ein strategisches Interesse an einem starken maritimen Bereich", sagte Otto in dem Interview. Der Welthandel wächst weiter, vor den Küsten werden Windparks errichtet und nach Öl und Gas gebohrt. Hier kann die deutsche Schiffsindustrie mit ihrem Know-How punkten und an globalen Wachstumsmärkten teilhaben, ist der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft überzeugt.
"Maritime Wirtschaft ist sexy"
Ungeachtet der kriselnden Werftindustrie will der Otto daher keinen Vergleich mit der Kohlebranche ziehen. "Die maritime Wirtschaft in Deutschland ist sexy", so der Staatssekretär. "Mittel- und langfristig haben sowohl der Schiffbau, die Schifffahrt, die Meerestechnik als auch die Häfen überdurchschnittliche Wachstumspotenziale."
Immerhin hätten die deutschen Werften im vergangenen Jahr 500 neue Beschäftigte eingestellt. Auch für die von der Pleite bedrohten Standorte Wolgast und Stralsund seien Lösungen gefunden worden, sagte Otto. Die einheimische Produktion von Marineschiffen für das Ausland "darf auf keinen Fall gefährdet werden", unterstrich Otto.
Forschungsförderung: Wir können nicht allen Wünschen nachkommen
Besonderes innovatives Potential sieht der Staatssekretär im Bau von Spezialschiffen für den Offshore-Bereich. Der Bund konnte die Forschungsförderung in diesem Jahr auf 12 Milliarden Euro erhöhen. Otto zeigte sich zuversichtlich, dass 2014 noch etwas mehr drin sei, dämpfte aber zugleich die Erwartungen. "Der Bund kann, erst recht in Zeiten der Haushaltskonsolidierung, nicht allen Wünschen nachkommen." Der Verband Schiffbau und Meerestechnik hat eine Verdopplung der Mittel gefordert.
Otto verwies auch auf die Aktivitäten der Bundesregierung bei der Exportförderung, etwa über Hermes-Bürgschaften und die bundeseigene KfW-IPEX-Bank. "Ohne dieses Engagement der öffentlichen Hand wäre die Lage des Schiffbaus noch viel schwieriger."
Achte Maritime Konferenz: 800 Politiker und Experten diskutieren in Kiel
Zu der zweitägigen Konferenz in Kiel werden ungefähr 800 Teilnehmer erwartet. Für die Bundesregierung nehmen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Vizekanzler Rösler sowie Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Landespolitiker aus den nördlichen Bundesländern teil. Sie diskutieren gemeinsam mit Werftmanagern, Reedern, Energiefachleuten und Meeresforschern in Workshops und im öffentlichen Plenum. Themen sind insbesondere die Modernisierung der Infrastruktur und der Ausbau der Transportwege sowie die damit zusammenhängenden Finanzierungsfragen. Auch die Offshore-Energiegewinnung und der Abbau von Rohstoffen aus der Tiefsee sowie der Umweltschutz stehen auf der Tagesordnung.
Die maritime Wirtschaft beschäftigt 400.000 Menschen in Deutschland und trägt jährlich 54 Milliarden Euro zur deutschen Wirtschaftsleistung bei. Ein Viertel des Außenhandels läuft über Seehäfen in Hamburg, Bremerhaven, Rostock, Wismar oder Kiel.
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