FDP75 Jahre Befreiung von Auschwitz

Scham und Verantwortung

Frank Müller-RosentrittFrank Müller-Rosentritt spricht von Scham und Verantwortung, die er Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz verspürt.
22.01.2020

Anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz‘ bereist eine Delegation europäischer Minister, Abgeordneter und Rabbiner in Krakau und der nahegelegenen Gedenkstätte. Unter ihnen befindet sich auch der Bundestagsabgeordnete Frank Müller-Rosentritt, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Vorsitzender der FDP-Sachsen. Müller-Rosentritt spricht von Scham und Verantwortung, die er an diesem Ort verspürt.

Das Programm, welches die European Jewish Association zusammengestellt hat, startete am Montag in der südpolnischen Stadt Krakau. Von hier aus liegt die Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz gerade einmal eine Autostunde entfernt. Am ersten Tag der zweitägigen Konferenz fand ein Symposium statt, das sich mit aktuellen Formen des Antisemitismus auseinandersetzte. Um dieses Thema angemessen zu beleuchten, standen prominente Politikerinnen und Politiker auf dem Programm: die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Vera Jourova, der Präsident des Nationalrats Österreichs, Wolfgang Sobotka, die ungarische Justizministerin Judit Varga, die griechische Vize-Bildungsministerin Sofia Zacharaki, wie auch FDP-Außenpolitiker Frank Müller-Rosentritt.

FDP-Initiativen gegen Antisemitismus

Sie trafen unter anderem auf den Direktor der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte, Michael O'Flaherty, die iranische Aktivistin und Journalistin Nazila Golestan und den Vorsitzenden des Beirats von Yad Vashem, Oberrabbiner Israel Lau. Das Programm fokussierte sich auf den in Europa zunehmenden Antisemitismus und sollte gerade an diesem Ort aufzeigen, welche Folgen das nach sich ziehen kann. Der in Chemnitz geborene Müller-Rosentritt berichtete über Initiativen der FDP-Fraktion, mit denen der auch in Deutschland offener zu Tage tretende Antisemitismus bekämpft werden soll. So hatte der Außenpolitiker gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen Bijan Djir-Sarai eine Resolution eingebracht, mit dem der Judenhass in Teilen der BDS Bewegung verurteilt wurde. Diesem Beschluss stimmte letztlich die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten zu.

Judenhass in Deutschland und Europa den Garaus machen

Der Chemnitzer erklärte: Im Angesicht dieses Schreckens dürfen nicht nur Sonntagsreden folgen. Müller-Rosentritt bezieht sich dabei auf den Shoa-Überlebenden und Schriftsteller Primo Levi, der einmal sagte, dass es geschehen ist und folglich wieder geschehen kann. Es war das erste Mal, dass der FDP-Politiker das Vernichtungslager besucht hat. Im Anschluss versuchte er seine Eindrücke zusammenzufassen: "Ich empfinde hier Scham und Verantwortung. Dieser Ort berichtet von einem Verbrechen, das Deutsche an unschuldigen Menschen begangen haben. Dieser Ort ist Beweis der industriellen Vernichtung von Menschenleben. Wer hier herkommt, der sollte wissen, welche Verantwortung wir tragen, damit so etwas nie wieder geschieht. ‚Nie wieder‘ darf dabei aber keine leere Phrase bleiben, sondern muss durch Worte wie ‚Auschwitz‘ und ‚Antisemitismus‘ ergänzt werden. Wir sollten alles dafür tun, um dem Judenhass in Deutschland und Europa den Garaus zu machen.“

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