04.05.2017Der Brexit wird langwierig und schmerzhaft. Doch der der FDP-Europapolitiker Graf Lambsdorff geht im Streit um die Brexit-Konditionen davon aus, dass sich die EU und Großbritannien im Laufe der Verhandlungen annähern werden. Im Deutschlandfunk sagte der Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, man befinde sich in einer frühen Phase. Beide Seiten stellten derzeit ihre Maximalforderungen. Die EU-Kommission habe den Briten verdeutlichen wollen, diese sollten "das Illusionstheater beenden, dass man aus dem Brexit einen Erfolg machen" könne.
Nach innen kommuniziere die britische Regierung auch im Wahlkampf, dass der Brexit ganz prima sei und am Ende des Tages Vorteile für Großbritannien entstünden. Lambsdorff geht jedoch davon aus, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse sich sowohl in Großbritannien als auch in der Europäischen Union verschlechtern werden - selbst, wenn die Verhandlungen optimal, harmonisch und erfolgreich verliefen.
Schaden für beide Seiten minimieren
Alexander Graf Lambsdorff hofft, dass May das Illusionstheater beendetDer Brexit wird langwierig und schmerzhaft. Doch der der FDP-Europapolitiker Graf Lambsdorff geht im Streit um die Brexit-Konditionen davon aus, dass sich die EU und Großbritannien im Laufe der Verhandlungen annähern werden. Im Deutschlandfunk sagte der Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, man befinde sich in einer frühen Phase. Beide Seiten stellten derzeit ihre Maximalforderungen. Die EU-Kommission habe den Briten verdeutlichen wollen, diese sollten "das Illusionstheater beenden, dass man aus dem Brexit einen Erfolg machen" könne.
Nach innen kommuniziere die britische Regierung auch im Wahlkampf, dass der Brexit ganz prima sei und am Ende des Tages Vorteile für Großbritannien entstünden. Lambsdorff geht jedoch davon aus, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse sich sowohl in Großbritannien als auch in der Europäischen Union verschlechtern werden - selbst, wenn die Verhandlungen optimal, harmonisch und erfolgreich verliefen.
Im SWR2-Tagesgespräch bezieht Lambsdorff Stellung zu den neuesten Entwicklungen: Der Chefunterhändler der EU für die Brexit-Gespräche, Barnier, hat klar gestellt, dass der Austrittsprozess schwierig und teuer für Großbritannien werden könnte. Die britische Premierministerin May hat daraufhin EU-Politikern vorgeworfen, mit ihren Aussagen zu den Brexit-Verhandlungen die anstehende Parlamentswahl in Großbritannien zu beeinflussen. An diesem Vorwurf sei nicht dran, ordnet Lambsdorff das Getöse ein. "Sondern es handelt sich dabei um das, was Frau May gerne tut: Brüssel für alles Mögliche im Moment zu beschuldigen." May wisse genau, dass die Verhandlungen über den Brexit keineswegs "so leicht und locker laufen werden, wie Boris Johnson und andere Brexit-Befürworter" das behauptet haben. Es werde viel mehr ein ganz schmerzhafter, schwieriger Prozess. "Es geht nicht darum, dass wir irgendetwas gewinnen könnten in dem Prozess. Es geht darum, den Schaden zu minimieren."