StiftungRegionalwahl in Frankreich

Sarkozy erringt Pyrrhussieg gegen Le Pen

Französische FlaggeLe Pen geht gestärkt aus den Regionalwahlen hervor
15.12.2015

In der zweiten Runde der Regionalwahlen konnte die konservative UMP von Nicolas Sarkozy sieben der 13 Regionen gewinnen. Håvard Sandvik, europapolitischer Referent der Stiftung für die Freiheit in Brüssel, analysiert das Ergebnis für "freiheit.org". "Es könnte sich bald erweisen, dass dies nur ein Pyrrhussieg war und Marine Le Pen und der Front National (FN) die eigentlichen Wahlsieger sind, auch wenn sie keine Regionalregierung erobern konnten", verdeutlicht Sandvik.

Nach starken Erfolgen in der ersten Wahlrunde habe der FN gute Aussichten gehabt, die Mehrheit in drei Regionen zu gewinnen, führt Sandvik aus. Aus taktischen Gründen zogen nach der 1. Wahlrunde die Kandidaten der Sozialistischen Partei (PS) ihre Kandidaturen in diesen Regionen zurück und riefen zur Wahl der republikanischen Kandidaten auf, um damit einen Sieg der FN zu verhindern. Die Strategie ging auf. Allerdings warnt Sandvik davor, dies als Sieg über den FN zu werten: "Noch nie haben sich so viele Franzosen an der Wahlurne zum Front bekannt; rund 700.000 Neuwähler wurden hinzugewonnen."

Nach den Manövern von UMP und Sozialisten könne und werde sich der FN weiterhin als 'Opfer' inszenieren, konstatiert Sandvik. "In der Vergangenheit profitierten rechtspopulistische Parteien von Belgien über Norwegen bis Schweden genau von einer solchen Rhetorik; der FN wird es in Zukunft mit Sicherheit ebenfalls tun."

Die Regionalwahlen seien nur eine kleine Vorschau auf die Präsidentschaftswahlen 2017 gewesen, unterstreicht der Stiftungsexperte. "Der Stimmenzuwachs des FN stärkt nun Marine Le Pen vor den Präsidentschaftswahlen, ungeachtet der Tatsache, dass Altpräsident Sarkozy gestern den Sieg für sich reklamierte."

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