StiftungMord in Moskau

Russische Opposition muss sich sammeln

Sabine Leutheusser-SchnarrenbergerSabine Leutheusser-Schnarrenberger
04.03.2015

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, sprach in einem Interview über ihre Eindrücke von der Trauerfeier für Boris Nemzow und die Folgen für die Opposition. „Es ist ein Klima - das ist auch gestern für mich deutlich geworden -, ein Klima in Russland, das so geprägt ist von Hass und Diffamierung, das seit Monaten über die TV-Kanäle geht, und Boris Nemzow stand da sehr im Mittelpunkt“, erklärte Leutheusser-Schnarrenberger.

Die Liberale teilte ihre Erfahrungen mit der Person Boris Nemzow: „Es war einer, der eigentlich immer in Bewegung gewesen ist, der wirklich die Opposition, die ja sehr, sehr vielfältig ist, versucht hat, doch immer wieder zusammenzubringen. Er war ein ganz großer Kommunikator und er war eigentlich die herausragende Persönlichkeit der außerparlamentarischen Opposition.“ Die Trauerfeier für den Oppositionspolitiker sei sehr eindrucksvoll gewesen, berichtete Leutheusser-Schnarrenberger von ihrer Reise nach Moskau.

Opposition ist durch Verlust Nemzows geschwächt

In den Kreisen der Opposition herrsche nach dem Attentat eine Art depressive Schockstarre, erklärte die Liberale. „Aber eines bin ich sicher: die werden nicht aufgeben. Sie müssen sich jetzt überlegen, wie sie weitermachen, insgesamt ist es eine Schwächung der Opposition.“ Allerdings glaube sie nicht, dass der russische Präsident aus dem Tod Nemzows politisch Kapital schlagen könne. Die Popularität des Oppositionellen führe eher dazu, dass „der Druck auf den Kreml, aufzuklären, auch überzeugende Ergebnisse zu liefern“, groß sein werde.

Hier finden Sie das Interview in voller Länge.

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