FDPIntegrationsgipfel

Rösler: Wir brauchen qualifizierte Zuwanderer

Philipp Rösler (Bild: Philipp Wehrend)Philipp Rösler
18.06.2013

Der Wirtschaftsminister spricht sich für die doppelte Staatsbürgerschaft und ein Punktesystem aus.

Zum sechsten Mal haben Bundesregierung, Wirtschaft und Verbände in Berlin über die Integration von Zuwanderern in den deutschen Arbeitsmarkt beraten. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Philipp Rösler machte sich dafür stark, in Deutschland eine echte Willkommenskultur zu schaffen, um mehr qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland anzuziehen.

"Die Sicherung von Fachkräften ist eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. Es wird allein nicht ausreichen, den Bedarf im Inland zu decken", sagte Rösler gegenüber "Spiegel Online". Ein wichtiger Anreiz könne die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft sein, so der Minister. Bisher müssen sich Kinder von Einwanderern aus Nicht-EU-Ländern bis zum 23. Lebensjahr für den deutschen Pass oder die Staatszugehörigkeit ihrer Eltern entscheiden.

An der gesteuerten Zuwanderung in Kanada orientieren

Rösler rief die Union dazu auf, sich beim Thema Zuwanderung zu bewegen - insbesondere die bayerischen Christsozialen sind bislang gegen die Abschaffung des Optionsmodells bei der Staatsbürgerschaft. "Auch die CSU sollte sich hier endlich einen Ruck geben", forderte der Liberale. "Die CSU muss wissen: qualifizierte Zuwanderung nach Deutschland liegt im ureigenen Interesse auch der deutschen und auch bayerischen Unternehmen."

Darüber hinaus solle sich die Zuwanderung stärker am Bedarf der einheimischen Wirtschaft orientieren. Rösler empfiehlt ein Punktesystem nach kanadischem Vorbild. Dort müssen sich Bewerber für eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis einem Bewertungsverfahren stellen, das unter anderem Bildungsstand, Sprachkenntnisse und Berufserfahrung, aber auch die Lage am Arbeitsmarkt berücksichtigt. "An der gesteuerten Zuwanderung in Kanada sollten wir uns in Deutschland orientieren", unterstrich der Wirtschaftsminister.

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