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Riedbahn-Sanierung ist ein Meilenstein

ao Bundesparteitag Koalitionsvertrag Volker WissingVerkehrsminister Volker Wissing treibt die Sanierung des Schienennetzes voran: Die Generalsanierung des Hochleistungskorridors Riedbahn ist der erste Schritt.
15.07.2024

Der Hochleistungskorridor Riedbahn wird gesperrt und einer Generalsanierung unterzogen. Er werde sich am Erfolg dieses Projektes messen lassen, so Verkehrsminister Volker Wissing.

Die Europameisterschaft in Deutschland mit ihren zahlreichen Besuchern aus dem Ausland hat deutlich gezeigt, wo die Grenzen der Belastbarkeit bei der Deutschen Bahn liegen. Im Interview mit der „Welt am Sonntag“ stellte Wissing klar: „Was den Fans teilweise widerfahren ist, entspricht nicht dem Anspruch Deutschlands und nicht dem Anspruch, den ich an unsere Verkehrsinfrastruktur habe.“ Es gebe hierfür zwei Gründe. Erstens habe sich die Bahn mit der Ankündigung, während der EM täglich 10.000 zusätzliche Sitzplätze im Zugverkehr zur Verfügung zu stellen, übernommen. Diese ehrgeizige Ankündigung habe das bereits stark beanspruchte Netz überlastet.

Außerdem habe es insbesondere zu Beginn der EM häufig Starkregen gegeben. „Für solche Extremwetterlagen ist das Netz nicht ausgelegt, weil die Entwässerungssysteme diese Wassermassen nicht aufnehmen können.“ Daher sei es essenziell, dass die Entwässerungsanlagen im Rahmen der Generalsanierung verbessert werden, um die Infrastruktur widerstandsfähiger gegen klimawandelbedingte Extremwetterlagen zu machen, kündigte der Verkehrsminister an.

Modernisierung der Riedbahn: Ein großer Schritt nach vorn

Mit der Fertigstellung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wird ein hochmoderner Korridor geschaffen. „Und weil die Riedbahn zu den meistbefahrenen Strecken in Deutschland zählt, hat sie einen sehr starken Einfluss auf den gesamten Schienenverkehr“, so Wissing. Diese Modernisierung werde die Infrastruktur nicht nur weniger störanfällig machen, sondern auch die Kapazität erhöhen und damit Verspätungen im Gesamtnetz minimieren.

Langfristige Planung ist herausfordernd

Bei der Finanzierung und Planung der Generalsanierung auch anderer Hochleistungskorridore verweist Wissing auf die komplexen Herausforderungen: „Wir können nicht Kosten für das Jahr 2030 sicher vorhersagen. Jeder Korridor ist vom Leistungsumfang her anders, und wie sich die Baupreise entwickeln, lässt sich auch nur prognostizieren.“ Die Planung solcher Großprojekte werde durch die jährliche Haushaltsplanung weiter verkompliziert, da für die Bauindustrie langfristige Planungssicherheit notwendig sei. „Wir müssen darum jedes Jahr aufs Neue darlegen, wie viele Mittel wir für die im kommenden Jahr anstehenden Arbeiten brauchen.“

Wissing unterstreicht die Notwendigkeit, Fehlanreize in der Finanzierung zu beseitigen: „Durch das erst jetzt von uns beendete Prinzip, dass die Deutsche Bahn die Sanierung einer Strecke bezahlen muss, der Bund aber deren Erneuerung, entstand der Anreiz, die Reparatur und Sanierung hinauszuzögern, bis die Anlagen so kaputt waren, dass eine Erneuerung vom Bund bezahlt werden musste.“ Diese Fehlanreize hätten zur aktuellen Misere geführt, die nun behoben werden müsse.

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