FDPRente mit 63

Rente mit 63 führt ins finanzielle Desaster

Nicola BeerNicola Beer warnt vor einem finanziellen Flächenbrand
27.04.2020

Viel mehr Menschen als gedacht haben die abschlagsfreie Rente mit 63 beantragt; sie wird somit viel mehr kosten, als die Regierung prognostiziert hat. Die Arbeitsmarktforscher des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung rechnen weiter mit einer erheblichen Nachfrage: Etwa ein Drittel der geburtenstarken Jahrgänge 1950 bis 1963 erfüllen die Voraussetzungen der abschlagfreien Frührente. FDP-Generalsekretärin Nicola Beer warnt vor einem finanziellen Flächenbrand. Sie sieht das FDP-Modell eines flexiblen Renteneintrittsalters durch die Zahlen bestätigt.

„Es war blauäugig anzunehmen, die Rente mit 63 würde nur von einem Bruchteil der Berechtigten in Anspruch genommen“, moniert Beer mit Blick auf die 110.000 bewilligten Anträge. Die Zahlen des IAB würden belegen, dass „das teuerste Rentenpaket aller Zeiten“ noch teurer werde, als ursprünglich angenommen. Beer ist überzeugt: „Die abschlagsfreie Rente mit 63  führt ins finanzielle Desaster.“

Kosten der sozialdemokratischen Klientelpolitik verdoppeln sich

Beer kann sich mit dieser Einschätzung auch auf einen Bericht der Rheinischen Post stützen.  Demnach sind von den 163.000 Anträgen für eine Rente ab 63 Jahren, die bis Ende Oktober gestellt wurden, bereits rund 110.000 Anträge bearbeitet und "fast ausnahmslos bewilligt" worden. Dies bestätigte ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung der Rheinischen Post. Dem Bericht zufolge ist die Nachfrage höher als zunächst angenommen. Dadurch würden die Kosten für die Rente mit 63 in diesem Jahr voraussichtlich 1,5 Milliarden Euro statt der geplanten 0,9 Milliarden betragen. Im kommenden Jahr sei mit Kosten von 3 Milliarden statt der geplanten 1,5 Milliarden Euro zu rechnen.

„Für dieses und das kommende Jahr müssen wir mit einer Verdoppelung der Kosten der sozialdemokratischen Klientelpolitik rechnen“, bilanziert Beer. Und das bringt sie richtig in Rage: „Das ficht die Wünsch-Dir-was-Ministerin Nahles allerdings nicht an. Unverdrossen fabuliert sie von den enormen Rücklagen der deutschen Rentenversicherung.“  In der Tat verfügt die Rentenversicherung im Moment noch über hohe Rücklagen. Das aber wird sich ändern, wenn die als Reform getarnten Wahlgeschenke in den kommenden Jahren zu Buche schlagen.

Rente enkelfit machen

Schon am Mittwoch schimpfte die FDP-Generalsekretärin daher: „Der Rentenbericht offenbart schonungslos die rücksichtslose Politik der Großen Koalition gegenüber den nachfolgenden Generationen. Wenn die Jungen die Zeche zahlen müssen, sind die Verursacher dieser katastrophalen Politik längst im (unverdienten) Ruhestand.“

Beer sagt: „Dass der Eimer einmal leer ist, wenn man mehr herauskippt als hereinläuft, das will die Wohlfühlministerin nicht wahrhaben. So verspielt sie die finanzielle Zukunft der nachfolgenden Generationen. Die FDP ist die einzige Partei, die die Rente enkelfit machen und gleichzeitig jeden selbst bestimmen lassen möchte, wann und wie er in Rente geht.“

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