StiftungVergangenheitsbewältigung

Realität des DDR-Liberalismus beleuchten

Mauer
29.06.2015

Bei einem Workshop haben sich das Archiv des Liberalismus und das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismus-Forschung mit der LDPD befasst und die Rolle der Liberaldemokraten im Machtgefüge der DDR diskutiert. Denn auch im 25. Jahr der deutschen Einheit gibt es unter Zeithistorikern heftige Debatten darüber, ob die LDPD ein williges Herrschaftsinstrument, ein unpolitischer Verein zur Wahrung mittelständischer Interessen oder eine kryptoliberale Partei war.

Der Fokus der Diskussionen richtete sich dabei auf ein laufendes Forschungsprojekt des Hannah-Arendt-Instituts zur LDPD zwischen Mauerbau und Mauerfall. Es ging vor allem darum, inwieweit die Liberaldemokraten vor Ort von der SED gesteuert und instrumentalisiert wurden und inwieweit sie Handlungsspielräume hatten.

Abgerundet wurde der Workshop durch zwei Beiträge zu Einzelfragen aus der LDPD-Geschichte: Der gegenseitigen Wahrnehmung und den wechselseitigen Kontakten zwischen LDPD und FDP ging der stellvertretende Vorsitzende des Archivs des Liberalismus, Jürgen Frölich, nach. FDP-Politiker und Politikwissenschaftler David Bordiehn erläuterte die berühmte Episode des Buch-Manuskripts vom LDPD-Politiker Manfred Gerlach, dessen Veröffentlichung 1979 unterbunden worden war. Hier war faktisch die gesamte Spitze des hauptamtlichen LDPD-Apparates im Zusammenspiel mit SED und Staatssicherheit dem eigenen Partei-Vorsitzenden in den Rücken gefallen.

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