RATJEN-DAMERAU: Entdeckte Milliarde gegen den Hunger
BERLIN. Zu der durch die EU-Kommission entdeckte Milliarde im Europäischen Haushalt erklärt die Expertin für den ländlichen Raum in Entwicklungsländern, der FDP-Bundestagsfraktion Christiane RATJEN-DAMERAU:
Dass die EU-Kommission zusätzliche eine Milliarde Euro für die Erreichung der Milleniumsziele ausgeben will, finde ich sehr löblich. Die aktuelle Bilanz zu den verschiedenen MDGs kann niemanden zufrieden stimmen.
Die EU sollte sich jedoch beim Verteilen ganz genau den neuen Ansatz des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu eigen machen: Zielgenaue Förderung statt "überall ein wenig". Eine effiziente Förderung ist genauso wichtig wie eine Mittelerhöhung. Das sind wir nicht nur unseren Steuerzahlern, sondern auch den Menschen vor Ort schuldig.
In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, dem ländlichen Raum mehr Beachtung und somit mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Denn zwei von drei Hungernden leben auf dem Land und nur vierzig Prozent der weltweiten Entwicklungshilfe geht dorthin. Investitionen in die Landwirtschaft, die die dort lebende Bevölkerung einbinden, sind dringend notwendig. National gehen wir hier in die richtige Richtung. In der Weltgemeinschaft müssen wir allerdings die Schwerpunktsetzung überdenken.
Das Gesicht der Armut im ländlichen Raum ist nach wie vor das Gesicht der Frauen. Sie sind es, die die Hauptlast sowohl in familiären, als auch in wirtschaftlichen Belangen, tragen. Stärkt man die Frauen, macht man den sozialen Aufstieg der gesamten Familie möglich.
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