17.03.2016Die FDP-Fraktion im NRW-Landtag hat einen Antrag für die Reform der Pflegeberufe eingebracht. Susanne Schneider, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, stellte klar, dass der Vorschlag der Bundesregierung nicht geeignet sei. Sie verdeutlichte: "Es muss eine Neuordnung der Pflegeberufe erfolgen, die Ausbildungsqualität und Ausbildungskapazitäten langfristig sichert."
Für die FDP stehe außer Frage, dass Pflegeberufe weiter an Attraktivität und Qualität gewinnen müssten. "Die wachsende Zahl der Pflegebedürftigen erfordert zukünftig verstärkt zusätzliches qualifiziertes Personal." Die große Koalition stelle jedoch bei der Einheitspflege die Qualität der Ausbildung hinten an und werde damit den Anforderungen an die Pflege der Zukunft nicht gerecht, konstatierte Schneider. "Denn die vielfältigen Anforderungen erfordern unterschiedlich spezialisiertes Fachpersonal. Es ist deshalb ein Irrweg vermehrt auf Generalisten zu setzen", verdeutlichte Schneider. Statt aus drei Berufen einen zu machen, müsse vielmehr eine integrative Pflegeausbildung mit gemeinsamer Grundausbildung und Spezialisierung in den unterschiedlichen Abschlüssen ernsthaft geprüft werden.
Schneider befürchtete, dass die geplante Reduzierung der Praxisstunden sich besonders bei der Alten- und Kinderkrankenpflege negativ auswirken werde. Da die bisherige Stundenzahl unter den drei Berufen aufgeteilt werde, bliebe für die Praxis im Altenheim deutlich weniger Zeit. "Persönliche Bindungen zu den Bewohnern lassen sich nur über längere Zeiträume aufbauen, das wird bei verkürzten Praxisphasen nicht mehr möglich sein. Das Erlernen dieser Sensibilität ist jedoch ein elementarer Bestandteil der Altenpflegeausbildung. Diese menschliche Nähe und Empathie darf bei der Einheitspflege nicht auf der Strecke bleiben. Leidtragende wären die pflegebedürftigen Menschen."
Kritik übte Schneider auch daran, dass die Trägerbetriebe der Ausbildung – also das einzelne Altenheim, die einzelne ambulante Pflegedienst oder das einzelne Krankenhaus – organisatorisch und finanziell stärker belastet würden. "Die Trägerbetriebe sollen künftig dafür verantwortlich sein, auch alle anderen praktischen Einsätze während der Ausbildung zu koordinieren." Es sei absehbar, dass diese zusätzliche Bürokratie eher zu einer Reduzierung der Ausbildungskapazitäten als zu einer Steigerung führen werde. "Das Pflegeberufereformgesetz gehört zurück in die Werkstatt."
Qualität der Pflege in Gefahr
Susanne SchneiderDie FDP-Fraktion im NRW-Landtag hat einen Antrag für die Reform der Pflegeberufe eingebracht. Susanne Schneider, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, stellte klar, dass der Vorschlag der Bundesregierung nicht geeignet sei. Sie verdeutlichte: "Es muss eine Neuordnung der Pflegeberufe erfolgen, die Ausbildungsqualität und Ausbildungskapazitäten langfristig sichert."
Für die FDP stehe außer Frage, dass Pflegeberufe weiter an Attraktivität und Qualität gewinnen müssten. "Die wachsende Zahl der Pflegebedürftigen erfordert zukünftig verstärkt zusätzliches qualifiziertes Personal." Die große Koalition stelle jedoch bei der Einheitspflege die Qualität der Ausbildung hinten an und werde damit den Anforderungen an die Pflege der Zukunft nicht gerecht, konstatierte Schneider. "Denn die vielfältigen Anforderungen erfordern unterschiedlich spezialisiertes Fachpersonal. Es ist deshalb ein Irrweg vermehrt auf Generalisten zu setzen", verdeutlichte Schneider. Statt aus drei Berufen einen zu machen, müsse vielmehr eine integrative Pflegeausbildung mit gemeinsamer Grundausbildung und Spezialisierung in den unterschiedlichen Abschlüssen ernsthaft geprüft werden.
Schneider befürchtete, dass die geplante Reduzierung der Praxisstunden sich besonders bei der Alten- und Kinderkrankenpflege negativ auswirken werde. Da die bisherige Stundenzahl unter den drei Berufen aufgeteilt werde, bliebe für die Praxis im Altenheim deutlich weniger Zeit. "Persönliche Bindungen zu den Bewohnern lassen sich nur über längere Zeiträume aufbauen, das wird bei verkürzten Praxisphasen nicht mehr möglich sein. Das Erlernen dieser Sensibilität ist jedoch ein elementarer Bestandteil der Altenpflegeausbildung. Diese menschliche Nähe und Empathie darf bei der Einheitspflege nicht auf der Strecke bleiben. Leidtragende wären die pflegebedürftigen Menschen."
Kritik übte Schneider auch daran, dass die Trägerbetriebe der Ausbildung – also das einzelne Altenheim, die einzelne ambulante Pflegedienst oder das einzelne Krankenhaus – organisatorisch und finanziell stärker belastet würden. "Die Trägerbetriebe sollen künftig dafür verantwortlich sein, auch alle anderen praktischen Einsätze während der Ausbildung zu koordinieren." Es sei absehbar, dass diese zusätzliche Bürokratie eher zu einer Reduzierung der Ausbildungskapazitäten als zu einer Steigerung führen werde. "Das Pflegeberufereformgesetz gehört zurück in die Werkstatt."