FDPExportwirtschaft

Qualitätssiegel "Made in Germany" bedroht

Michael Theurer
22.04.2014

Liberale Wirtschaftsexperten sehen den Plan des EU-Parlaments, die Herkunftskennzeichnung für Waren verpflichtend zu machen, als einen Irrweg. Die neue Regelung, die sich stärker an den Zollkriterien orientieren soll, gefährde das Qualitätssiegel "Made in Germany", weil sie komplexe Lieferketten auf ein einziges Land reduziere, erklärte der Spitzenkandidat der FDP Baden-Württemberg zur Europawahl, Michael Theurer. Dies sei irreführend für Verbraucher.

"Viele hochwertige Produkte, die Komponenten aus verschiedenen Ländern enthalten, aber in Deutschland entworfen und zusammengebaut werden, könnten unter den neuen Regeln wohl nicht mehr als 'Made in Germany' gelten", kritisierte der liberale EU-Parlamentarier. Theurer betonte, dass das Qualitätssiegel weltweit für höchste Qualität stehe, vor allem bei Autos und Haushaltsgeräten. "Das dürfen wir nicht ohne Not aufs Spiel setzen", warnte er. Außerdem wären die Kosten der Kennzeichnungspflicht für kleine und mittlere Unternehmen schwer zu schultern.

Auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Erik Schweitzer, betrachtet die EU-Pläne als überflüssig. Mit Blick auf die Rückverfolgbarkeit von mangelhaften Produkten stellte er klar, dass gefährliche Produkte schon heute durch die Angabe der Importeure und Hersteller "zügig ausfindig gemacht werden könnten".

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