06.03.2014Im Bürgerkriegsland Syrien ist die Zahl der Polio-Fälle stark angestiegen. Das BMZ ruft zur Impfkampagne auf. "Jeder neue Fall von Polio ist einer zu viel – und der Ausbruch in Syrien zeigt, wie schnell eine vermeintlich so gut wie ausgerottete Krankheit sich wieder ausbreiten kann, wenn die Umstände es zulassen", unterstrich der Staatssekretär im Entwicklungsministerium Hans-Jürgen Beerfeltz (FDP).
Die Weltgemeinschaft müsse daher weiterhin entschieden gegen die Krankheit vorgehen, forderte Beerfeltz. "Als Bundesregierung sind wir nach wie vor entschlossen, diese Herausforderung anzunehmen", betonte er. Das erste Ziel sei die Unterbrechung der Polioübertragung in den verbliebenen drei Ländern mit gehäuftem Auftreten: Pakistan, Nigeria und Afghanistan.
"Polio ist zu 99 Prozent ausgerottet – das letzte Prozent ist allerdings die mit Abstand schwierigste Aufgabe", stellte Beerfeltz klar. Jetzt gehe es darum, gemeinsam diese letzte Anstrengung zu bewältigen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bis 2018 jährlich knapp eine Milliarde US-Dollar dafür benötigt. "Ich sehe aber keine Alternative zu diesem enormen Mitteleinsatz, wenn wir unsere bisherigen Erfolge absichern und den Kampf gegen Polio gewinnen wollen. Wir alle – auch Deutschland – stehen hier in der Pflicht", verdeutlichte der Staatssekretär.
Beerfeltz machte allerdings klar, dass es Aufgabe der Partnerregierungen sei, für die Sicherheit der Impfhelfer zu sorgen. Vor allem in Nigeria und Pakistan würden diese immer wieder Opfer gewaltsamer und sogar tödlicher Angriffe, erklärte der Staatssekretär. Parallel zur Impfkampagne werde eine Aufklärungskampagne gebraucht. Es gebe in Pakistan "Gerüchte, die Impfkampagne habe das Ziel, Frauen unfruchtbar zu machen, oder in Nigeria wurde verbreitet, dass man die Menschen mit HIV infizieren wolle", teilte Beerfeltz mit. Im letzteren Land stellt die Bundesregierung zusätzlich 5 Millionen Euro für die Verbesserung der Sicherheitslage von Polio-Impfhelfern bereit.
Deutschland hat die weltweite Bekämpfung der Polio seit 1996 mit rund 320 Millionen Euro Hilfsmittel unterstützt. Im Frühjahr 2013 stellte die Bundesregierung WHO weitere 100 Millionen Euro für den "Polio Eradication & Endgame Strategic Plan 2013 – 2018" zur Ausrottung der Krankheit bis Ende 2018 zur Verfügung.
Polio entschlossen entgegentreten
Im Bürgerkriegsland Syrien ist die Zahl der Polio-Fälle stark angestiegen. Das BMZ ruft zur Impfkampagne auf. "Jeder neue Fall von Polio ist einer zu viel – und der Ausbruch in Syrien zeigt, wie schnell eine vermeintlich so gut wie ausgerottete Krankheit sich wieder ausbreiten kann, wenn die Umstände es zulassen", unterstrich der Staatssekretär im Entwicklungsministerium Hans-Jürgen Beerfeltz (FDP).
Die Weltgemeinschaft müsse daher weiterhin entschieden gegen die Krankheit vorgehen, forderte Beerfeltz. "Als Bundesregierung sind wir nach wie vor entschlossen, diese Herausforderung anzunehmen", betonte er. Das erste Ziel sei die Unterbrechung der Polioübertragung in den verbliebenen drei Ländern mit gehäuftem Auftreten: Pakistan, Nigeria und Afghanistan.
"Polio ist zu 99 Prozent ausgerottet – das letzte Prozent ist allerdings die mit Abstand schwierigste Aufgabe", stellte Beerfeltz klar. Jetzt gehe es darum, gemeinsam diese letzte Anstrengung zu bewältigen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bis 2018 jährlich knapp eine Milliarde US-Dollar dafür benötigt. "Ich sehe aber keine Alternative zu diesem enormen Mitteleinsatz, wenn wir unsere bisherigen Erfolge absichern und den Kampf gegen Polio gewinnen wollen. Wir alle – auch Deutschland – stehen hier in der Pflicht", verdeutlichte der Staatssekretär.
Beerfeltz machte allerdings klar, dass es Aufgabe der Partnerregierungen sei, für die Sicherheit der Impfhelfer zu sorgen. Vor allem in Nigeria und Pakistan würden diese immer wieder Opfer gewaltsamer und sogar tödlicher Angriffe, erklärte der Staatssekretär. Parallel zur Impfkampagne werde eine Aufklärungskampagne gebraucht. Es gebe in Pakistan "Gerüchte, die Impfkampagne habe das Ziel, Frauen unfruchtbar zu machen, oder in Nigeria wurde verbreitet, dass man die Menschen mit HIV infizieren wolle", teilte Beerfeltz mit. Im letzteren Land stellt die Bundesregierung zusätzlich 5 Millionen Euro für die Verbesserung der Sicherheitslage von Polio-Impfhelfern bereit.
Hintergrund
Deutschland hat die weltweite Bekämpfung der Polio seit 1996 mit rund 320 Millionen Euro Hilfsmittel unterstützt. Im Frühjahr 2013 stellte die Bundesregierung WHO weitere 100 Millionen Euro für den "Polio Eradication & Endgame Strategic Plan 2013 – 2018" zur Ausrottung der Krankheit bis Ende 2018 zur Verfügung.
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