PIEPER: "Generation Enkellos" kann Beitrag zu kostenloser Kinderbetreuung leisten
Berlin. Die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende CORNELIA PIEPER erklärt zur aktuellen Debatte über die Kostenfreiheit der Kinderbetreuung:
"Die Kostenfreiheit für die Kinderbetreuung und ihre Verbesserung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der sich Bund, Länder und Gemeinden beteiligen müssen. Als ersten Schritt habe ich vorgeschlagen, die zum Start für das letzte Kindergartenjahr nötigen rund 800 Millionen aus dem Zuschuß des Bundes zur Rentenkasse zu nehmen. Dabei sehe ich mich bestätigt durch die aktuelle Analyse des IFO-Instituts.
Die aktuellen Einnahmen der Rentenversicherungen profitieren erheblich von der Kinderlosigkeit vieler Beitragszahler. Die derzeitigen Renteneinnahmen sind durch die Abführungen der kinderlosen und deshalb voll arbeitende Menschen in den mittleren Jahren höher, als die der durch Kindererziehung beanspruchten Familien. Das IFO-Institut hat diese durch Kinderlosigkeit verursachten Mehreinnahmen mit rund 7% der gesamten Renteneinnahmen beziffert.
Ich bin überzeugt, daß die jetzige Rentnergeneration - die Generation "Enkellos" - selbst ein großes Interesse an einem wieder einkehrenden Kinderreichtum und der Sicherung einer guten Bildung und Erziehung in Deutschland hat. Eine Summe von etwa 0,3% aus den Rentenkassen als Solidarbeitrag der Rentnerinnen und Rentner für die übernächste Generation würde nach meiner Meinung von der überwältigenden Mehrheit nicht nur mitgetragen, sondern ausdrücklich begrüßt. Unabdingbare Voraussetzung wäre die zweckgebundene ausschließliche Verwendung für die Entlastung junger Familien von den Kinderbetreuungskosten wenigstens im letzten Kindergartenjahr.
Der Bund muß und kann handeln. Weitere langwierige Diskussionen nützen am wenigsten den betroffenen Familien."