06.09.2005

PIEPER: Bedingungen für junge Wissenschaftlerinnen verbessern

BERLIN. Zu der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes zum Weltbildungstag erklärt die Abgeordnete der FDP-Bundestagsfraktion und Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung und Forschung und Technikfolgenabschätzung, Cornelia PIEPER:

Es ist eine Erfolgsgeschichte der Bildung, dass die Frauen in den letzten Jahren immer erfolgreicher geworden sind. Deutlich mehr junge Frauen als Männer machen das Abitur - jetzt müssen die Männer aufholen.
Es gibt aber auch klare Defizite der tatsächlichen Geschlechtergerechtigkeit in unserem Staat:
Noch nicht einmal 40 Prozent der Doktorentitel werden von Frauen erworben, und nur 14 Prozent der Professorenstellen sind mit Frauen besetzt. Hier herrscht - trotz aller Fortschritte- noch erheblicher Nachholbedarf. Die Vorlage des Statistischen Bundesamtes zeigt: Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienarbeit ist überfällig. Insbesondere müssen auch die Bedingungen für junge Wissenschaftlerinnen verbessert werden.
Insbesondere schlage ich vor:
• Das Angebot von Betreuungsplätzen ab Ende des Mutterschutzes (8 Wochen nach der Geburt) und die Bereitstellung eines Ganztagsplatzes in Krippen, Kindertagesstätten (KiTas) und Schulen (Horte) für Kinder berufstätiger oder studierender Mütter und Väter schnell zu erhöhen. Dies richtet sich gleichermaßen an Länder, Kommunen und Hochschulen.
• Die Fortschreibung des Bologna-Prozesses aktiv voranzutreiben. Durch die Modularisierung des Studiums und die europaweite Anerkennung der erbrachten Studienleistungen wird die Mobilität aller Studierenden - Frauen und Männer- und die Möglichkeit, akademische Ausbildung und Familie zu vereinbaren, gefördert.
• Das Erziehungsgeld zu einer Lohnersatzleistung weiter zu entwicken, damit die Entscheidung für ein Kind - gerade auch Männern und Akademikerinnen - erleichtert wird.
Der im Hochschulrahmengesetz festgeschriebene Grundsatz:
"Die Hochschulen fördern die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirken auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin" muss noch energischer als bisher von den Hochschulen selbst umgesetzt werden.

Isabella Pfaff
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de

933-pieper-weltbildungstag_2.pdf

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