StiftungChina

Pekings pragmatischer Blick auf Europa

Landkarte von ChinaLandkarte von China
22.11.2016

Insgesamt ist man in China primär an der wirtschaftlichen Stärke und technologischen Expertise in Europa interessiert. Stiftungsexperte Armin Reinartz schreibt über die neue Rolle der EU. "Die EU ist aus Pekinger Sicht sozusagen eine USA ohne Nachteile: Sie ist zum einen ein wichtiger Wirtschaftspartner als Absatzmarkt und zunehmend auch als wichtiger Investitionsstandort", führte Reinartz aus.

Im Gegensatz zu Russland habe China allerdings kein Interesse an einem Zerfall der EU, gab der Stiftungsexperte zu bedenken. "Zum einen sieht China wenige Vorteile in einem starken Machtzugewinn Russlands. Zum anderen würde eine zersplitterte Union und ein Zusammenbrechen der europäischen Wirtschaft auch China hart treffen." So könnte Europa also durchaus stärker nach Peking schauen, wenn Unterstützung bei wirtschaftlicher Konsolidierung oder politischer Stabilisierung in einer potentiellen Krise an seiner Ostgrenze benötigt werde. "Natürlich darf dies nicht auf naive Art und Weise geschehen" unterstrich er.

Um eine engere Kooperation mit China auf Augenhöhe zu gewährleisten, müssten auf europäischer Seite drei Punkte berücksichtigt werden, verdeutlichte Reinartz. Die EU muss mit einer Stimme sprechen, eine klare, werteorientierte Haltung gegenüber Peking vertreten und konsequent rote Linien durchsetzen.

Die Formel "Europäische Freiheit + chinesische Ideen = Innovation in Europa" berge eine Riesenchance, unterstrich Reinartz. "Der Unternehmergeist vieler junger Chinesen und ihr Mut könnten in Europa gute Rahmenbedingungen finden." Vertrauen, Dialog und Kooperation erwachse am besten aus direktem Kontakt mit dem noch so Fremden, betonte der Stiftungsexperte.

Lesen Sie hier den vollständigen Bericht.

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