23.01.2003FDP-FraktionGesundheitspolitik

PARR: FDP für neue PID-Initiative im Bundestag

BERLIN. Anläßlich der heutigen Präsentation der Stellungnahme des Nationalen Ethikrats zur Präimplantationsdiagnostik erklärt der FDP-Gesundheitsexperte Detlef PARR:

Der Ethikrat bietet mit seiner differenzierten Argumentation zur Präimplantationsdiagnostik eine ausgezeichnete Diskussions-grundlage für notwendige Entscheidungen im parlamentarischen Raum. Damit ist der Anstoß gegeben, dieses Thema politisch noch einmal intensiv miteinander zu diskutieren. Jetzt ist das Parlament wieder gefragt, um eine gesetzliche Regelung zu ringen.
Die FDP hat in der letzten Legislaturperiode bereits die Initiative ergriffen und einen eigenen Gesetzentwurf eingebracht. Ziel war eine Ausnahmeregelung des grundsätzlichen Embryonenschutzes. Die Untersuchung eines Embryos auf die Gefahr einer schwerwiegenden Erbkrankheit sollte unter sehr eng gesetzten Grenzen nicht länger rechtswidrig sein. Nur in Einzelfällen bei hoher Indikation, nach vorheriger Billigung durch eine Ethik-Kommission und in wenigen lizensierten Zentren sollte die Diagnostik möglich sein. Missbrauch muß ausgeschlossen werden. Wir wollen den Weg zu Designer-Babys nicht ebnen. Eltern dürfen sich nie zu Schöpfern ihrer Kinder aufschwingen, und Kinder dürfen sich nie als Selektionsprodukt ihrer Eltern fühlen.
Gerade um dies zu verhindern brauchen wir bald eine klare politische Entscheidung des Parlaments. Der Tatsache der rasanten Entwicklung im Bereich der Fortpflanzungsmedizin können wir uns ebenso wenig verschließen, wie dem berechtigten Wunsch betroffener Eltern.

Die FDP wird über die Fraktionsgrenzen hinweg für eine rechtlich fundierte Lösung werben. Die Entscheidung über die Zulassung der PID auch in Deutschland ist eine Gewissensentscheidung, die keinem Fraktionszwang unterworfen werden darf.

Holger Schlienkamp - Telefon [030] 227-59461 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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