26.04.2006FDP-FraktionGesundheitspolitik

PARR: Eile ist geboten. Verbesserung der Gesundheit und weniger Kriminalität durch kontrollierte Heroinvergabe an Schwerstabhängige

BERLIN. Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse des "Modellprojektes zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger" erklärt der sucht- und drogenpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Detlef PARR:

Der Modellversuch zur Heroinabgabe, dessen Ergebnisse Ende März veröffentlicht wurden, zeigt, dass die Heroinbehandlung für Schwerstabhängige der Methadon-Substitution signifikant überlegen ist. Der Konsum illegaler Drogen sowie die Verwicklung in illegale Geschäfte in der Gruppe der Heroinempfänger verringerten sich. Die gesundheitliche Lage der Heroinempfänger verbesserte sich im Gegensatz zu den Methadonempfängern deutlich.
Das Modellprojekt läuft Ende Juni aus. Jetzt muss bald entschieden werden, ob Heroin mit Änderung des Betäubungsmittelgesetzes zu einer verschreibungsfähigen Substanz erklärt werden kann. Trotz der zunächst hohen Kosten für die gesetzlichen Krankenkassen zahlt sich die Behandlung aus, da die Folgekosten für die Suchtkranken deutlich sinken. Die FDP fordert die Bundesregierung auf, eine entsprechende Änderung des Betäubungsmittelgesetzes schnellstens zu prüfen.
Die FDP will zu den bisherigen drei Säulen der Drogenpolitik eine vierte hinzufügen: die Hilfe für Abhängige, die Überlebenshilfe. Es handelt sich dabei um niedrigschwellige Angebote wie Konsumräume, Schlafgelegenheiten und medizinische Hilfe für Suchtkranke. Die Ergebnisse des Modellversuchs bieten für neue Wege eine gute Grundlage.

Knut Steinhäuser
Telefon: (030) 227-52378
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