FDPLiberalismus

Nicht alles war falsch, aber manches offenbar nicht überzeugend

Christian LindnerChristian Lindner will die FDP erneuern
23.09.2013

FDP-Parteichef Philipp Rösler hat die Konsequenzen aus der Wahl gezogen und seinen Rücktritt erklärt. Sein Parteivize Christian Lindner bewirbt sich nun um den Vorsitz. Er erklärte seine Kandidatur und kündigte an, die FDP erneuern zu wollen. "Ich will dieser liberalen Partei den Respekt zurückgeben", sagte er.

„Vor lauter Schärfe in der Abgrenzung haben wir in den vergangenen Jahren möglicherweise unser eigenes politisches Angebot vernachlässigt“, sagte der nordrhein-westfälische Landeschef, der bereits Bundesvize ist. Für die FDP beginne eine Zeit der kritischen Selbstprüfung.

"Nicht alles war falsch, aber manches offenbar nicht überzeugend." Er kündigte an, die FDP erneuern zu wollen. Der Rauswurf aus dem Bundestag sei eine historische Zäsur. Es dürfe kein "Weiter so" geben. Das werde sich auch beim künftigen Führungspersonal bemerkbar machen.

Phase der Besinnung

Rösler hatte zuvor erklärt, er wolle mit seinem Rückzug von der Parteispitze auch die Verantwortung für den „bittersten Abend“ nach einer Bundestagswahl übernehmen. Gemeinsam mit Rösler stellten auch alle anderen Mitglieder der Parteiführung ihre Ämter zur Verfügung. Die neue FDP-Spitze soll noch in diesem Jahr auf einem Parteitag gewählt werden.

Christian Lindner will in dieser schwierigen Lage Verantwortung übernehmen, „um die liberale Partei zu erneuern und bei der nächsten Bundestagswahl zurück ins Parlament zu führen“, sagte er am Rande der Gremiensitzungen in Berlin.

„Das ist eine schwierige Aufgabe, aber die FDP hat die Substanz und das Potential, zu alter Größe zurückzufinden.“  Es gebe ausreichend liberales Wählerpotenzial. „Das gilt es jetzt abzurufen“, so Lindner.

Auch Rösler appellierte noch einmal an die Parteimitglieder, jetzt nicht den Kopf in den Sand zu stecken: „Jetzt muss man die Ärmel hochkrempeln“, sagte der scheidende Parteichef.

@c_lindner

Pressekonferenz der FDP am 23.09.2013: Brüderle und Rösler // Lindner

Bahr begrüßt Kandidatur Lindners

Daniel Bahr sagte am Rande der Vorstandssitzung: „Es ist die Stunde Null für eine neue FDP.“ Er begrüßte die Bereitschaft von NRW-Landeschef Lindner, für den Bundesvorsitz zu kandidieren. Lindner werde auch als FDP-Parteivorsitzender seinen Posten als Fraktionschef im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf behalten, sagte Bahr gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

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