FDPNachfolge für Martin Schulz

Neuer Präsident muss Parlament nach vorne kämpfen

Alexander Graf LambsdorffAlexander Graf Lambsdorff hält Guy Verhofstadt für den besten Kandidaten
13.01.2017

Nächste Woche Dienstag wählt das Europaparlament einen Nachfolger für EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Sieben Kandidaten bewerben sich um das Amt. Er freue sich auf einen guten und offenen Wettbewerb um das Amt des Parlamentspräsidenten, sagt Alexander Graf Lambsdorff, EU-Abgeordneter der Liberalen. Für ihn steht fest: Der Sozialdemokrat Martin Schulz habe viel zur besseren öffentlichen Wahrnehmung des Parlamentes beigetragen - und auch sein Nachfolger müsse in diesem Sinne agieren.

Im Interview mit dem Deutschlandradio erklärt er,  wie die Wahl abläuft, spricht über die verschiedenen Absprachen der Akteure und unterstreicht die Bedeutung des Europaparlaments. Insgesamt ist er zuversichtlich: "Jetzt haben wir zum ersten Mal – und das finde ich eigentlich eine ganz glückliche Entwicklung – einen wirklich offenen Wettbewerb."

Auch die kleineren Fraktionen würden Leute ins Rennen schicken. Es gebe damit "einen echten Streit, und zwar einen positiven, einen konstruktiven Streit darum, wie das Europäische Parlament in Zukunft arbeiten soll, welche Rolle es haben soll."

Volksvertretung auf der europäischen Ebene

Sein Wunsch ist es, dass der nächste Präsident dafür sorgt, dass das Europäische Parlament wirklich in den Köpfen der Menschen, der politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger ist: "Damit man eben auch diese demokratische Volksvertretung in der Europäischen Union als das wahrnimmt, was sie ist, nämlich wirklich die Volksvertretung auf der europäischen Ebene." Wenig überraschend ist für ihn daher der beste Kandidat Guy Verhofstadt, der von den Liberalen ins Rennen geschickt wird.

So sieht der Zeitplan aus

Das Europaparlament hat einen ganzen Tag für die Wahl des neuen Präsidenten reserviert. Am kommenden Dienstag um 9 Uhr beginnt der Tag mit der Vorstellung der Kandidaten und dem ersten Wahlgang. Der zweite findet um 13 Uhr statt, und dann ist wieder eine lange Pause für Rückzüge von Kandidaten, für Gespräche, Verhandlungen, Absprachen, bevor um 17 Uhr der dritte Wahlgang ansteht und um 20 Uhr eine etwaige Stichwahl. Die Wahl von Vizepräsidenten steht erst am Mittwoch an.

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