13.06.2014Bayern startet an diesem Freitag im Bundesrat seinen Vorstoß für eine nationale Erdgasreserve. Das kündigte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner an. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Abhängigkeit von Russland nicht noch größer wird", sagte die CSU-Politikerin der "Rheinischen Post". Der energiepolitische Sprecher der FDP, Hermann Otto Solms, findet den Vorschlag „nicht unvernünftig“. Er ändere aber nichts am Kernproblem.
„Wir haben eine zu hohe Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen. Eine Erdgasreserve kann kurzfristige Verknappungen abfedern, aber sie hilft nicht, die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern“, erläutert das FDP-Präsidiumsmitglied. „Dazu sind zusätzliche Energiequellen nötig, beispielsweise umweltverträgliches Fracking oder die Einfuhr von Flüssiggas auf dem Seeweg. Frau Aigners Vorschlag lenkt vom eigentlichen Problem ab."
In Kürze werde sich durch Unternehmenskäufe mehr als ein Viertel der deutschen Erdgasspeicherkapazität im Besitz ausländischer Investoren befinden. Deshalb müsse sichergestellt sein, dass diese Einrichtungen nicht gegen die Interessen Deutschlands genutzt würden, zitiert die "RP" aus dem bayerischen Entschließungsantrag. Der Freistaat macht sich demnach für eine Gasreserve stark, die den Verbrauch von 45 Tagen decken soll. Das seien nach bayerischen Berechnungen rund zehn Milliarden Kubikmeter.
Nationale Erdgasreserve löst nicht das Kernproblem
Hermann Otto Solms warnt vor der Abhängigkeit von russischem ErdgasBayern startet an diesem Freitag im Bundesrat seinen Vorstoß für eine nationale Erdgasreserve. Das kündigte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner an. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Abhängigkeit von Russland nicht noch größer wird", sagte die CSU-Politikerin der "Rheinischen Post". Der energiepolitische Sprecher der FDP, Hermann Otto Solms, findet den Vorschlag „nicht unvernünftig“. Er ändere aber nichts am Kernproblem.
„Wir haben eine zu hohe Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen. Eine Erdgasreserve kann kurzfristige Verknappungen abfedern, aber sie hilft nicht, die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern“, erläutert das FDP-Präsidiumsmitglied. „Dazu sind zusätzliche Energiequellen nötig, beispielsweise umweltverträgliches Fracking oder die Einfuhr von Flüssiggas auf dem Seeweg. Frau Aigners Vorschlag lenkt vom eigentlichen Problem ab."
Schon zuvor hatte Solms in einem Gastbeitrag für Focus Online gemahnt, dass angesichts der Krimkrise und der diplomatischen Spannungen zwischen der EU und Russland die Abhängigkeit der Bundesrepublik von russischen Gaslieferungen dringend eingedämmt werden müsse. Solms appellierte an die Große Koalition anzuerkennen, „dass die Versorgung mit Erdgas eine nationale Aufgabe im Interesse unserer Sicherheit und Unabhängigkeit von unberechenbaren Nachbarn ist“.
Hintergrund
In Kürze werde sich durch Unternehmenskäufe mehr als ein Viertel der deutschen Erdgasspeicherkapazität im Besitz ausländischer Investoren befinden. Deshalb müsse sichergestellt sein, dass diese Einrichtungen nicht gegen die Interessen Deutschlands genutzt würden, zitiert die "RP" aus dem bayerischen Entschließungsantrag. Der Freistaat macht sich demnach für eine Gasreserve stark, die den Verbrauch von 45 Tagen decken soll. Das seien nach bayerischen Berechnungen rund zehn Milliarden Kubikmeter.
Laut "FAZ" könnte das nach Schätzungen der Energiewirtschaft je nach Verbrauch bei einem Vier-Personen-Haushalt zu Mehrkosten von 15 bis 40 Euro im Jahr führen.