MOLITOR: Bürger aufklären statt weiter verunsichern
BERLIN. Zur Ankündigung der AOK, ihre Versicherten nun doch nicht ab September regelmäßig über die Organspende zu informieren, erklärt die Berichterstatterin der FDP-Bundestagsfraktion für Transplantationsmedizin Gabriele MOLITOR:
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) entziehen sich ihrer Verantwortung, wenn sie ihren 24 Millionen Versicherten nun doch kein individuelles Informationsmaterial und keine Organspendeausweise zuschicken.
Dass sie ausdrücklich offen lassen, ob sie damit Anfang November, zum Inkrafttreten des neuen Transplantationsgesetzes, beginnen werden, ist eine offene Konfrontation mit dem Gesetzgeber.
Die Betrugsvorwürfe bei der Verteilung von Spenderorganen am Universitätsklinikum Göttingen werden lückenlos aufgeklärt und die Vorwürfe der Grünen, dass Privatpatienten bei der Organvergabe bevorzugt würden, haben sich als haltlos erwiesen. Beides ist kein Grund, aus der Aufklärung über die Organspende auszusteigen. Nach wie vor sterben im Schnitt drei Menschen pro Tag, weil sie kein lebensrettendes Spenderorgan erhalten. Die AOK wird der Verpflichtung gegenüber ihren Patienten nicht gerecht, wenn sie statt aufzuklären die Bürger weiter verunsichert.
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