StiftungKonferenz

Mit Wasserkraft in die Zukunft

BhutanÜber den Verkauf von Strom aus Wasserkraft will Bhutan seinen Modernisierungsprozess finanzieren.
04.11.2014

Bei einer internationalen "3E"-Konferenz zu Energie, Wirtschaft und Umwelt kamen Experten aus aller Welt in der Hauptstadt Bhutans, Thimpu, zusammen. Dort berieten sie über die Folgen der wirtschaftlichen und energiepolitischen Entwicklungen im Land für Umwelt und Menschen. Stiftungspartner und liberale Denkfabrik QED war der Veranstalter. Unter den Delegierten war auch Regionalbüroleiter Ronald Meinardus, der für freiheit.org über das Treffen und die Geschichte des Landes berichtete.

In den vergangenen Jahren habe sich Bhutan rapide verändert, erklärt Meinardus: "Noch vor einigen Jahren abgeschlossen von der Außenwelt, hat der Bergstaat eine drastische Kurskorrektur vollzogen." Das nötige Geld, um das bitterarme Land voranzubringen, sollte aus dem Verkauf von Strom aus Wasserkraft kommen. Hier habe der Himalayastaat geradezu grenzenloses Potential und Reserven, die nur angezapft und ins Netz gebracht werden müssen.

Das Saudiarabien der Stromproduktion

Der Stiftungsexperte verwies auf die Äußerung des Chefs eines örtlichen Unternehmens, Thunder Motors, das Elektroautos entwickelt: So sei Bhutan "das Saudiarabien der Stromproduktion". Derzeit produzieren die Kraftwerke Bhutans genug Strom, um Elektrizität an den Nachbarn Indien zu verkaufen. Die Projektionen seien optimistisch: "2040 wird unsere Volkswirtschaft mindestens vier- bis fünfmal so groß sein wie heute", sagte Arvind Kumar Mishra, der ein Wasserkraftwerk in Bhutan leitet, bei der Konferenz.

Die Teilnehmer seien sich einig gewesen, dass beim energiepolitischen Aktionismus die Umwelt nicht auf der Strecke bleiben dürfe. Letztlich gehört auch der Umweltschutz zur nationalen Philosophie des "Bruttonationalglücks", das die Leitlinien der bhutanischen Politik bestimmt. Dass der Ausbau der Wasserkraft im Himalaya einen bedeutenden Beitrag zum internationalen Klimaschutz leiste und die bhutanische Energieentwicklung auch Indien zugutekomme, sei jedoch eine klassische Win-Win-Situation, so Meinardus.

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