StiftungTerrorabwehr

Marokko hält Extremisten in Schach

Marokkos Strategien zur Terrorabwehr wirkenMarokkos Strategien zur Terrorabwehr wirken
30.09.2016

Trotz idealer Rekrutierungsbedingungen weist Marokko eine relativ geringe Zahl an Extremisten und Anschlägen auf. Olaf Kellerhoff, Projektleiter der Stiftung für die Freiheit für Marokko und Algerien, beleuchtet die erfolgreichen Anti-Terror-Strategien im Königreich. Zum "Soft Power"-Ansatz des Landes gehörten die Imam-Ausbildung und die Einbindung von gemäßigten Islamisten ins politische Spektrum, aber auch die konsequente Terroristenverfolgung. "Zudem verdammt der König als 'Führer der Gläubigen' Dschihadisten in einem bisher nicht gekannten Maße", erklärt Kellerhoff.

Der König von Marokko nutze seine Rolle sowie moderat gesinnte marokkanische Auslegungen des Islam verstärkt, um islamistischen Extremisten in seinem Land den Boden zu entziehen, so der Stiftungsexperte weiter. "Sein Bekenntnis zu Freiheit und Säkularismus sind klare Bekenntnisse eines Bündnispartners im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Auslandsmarokkaner forderte der Souverän auf, den 'Werten ihrer Religion und ihren säkularen Traditionen verbunden zu bleiben'."

Gleichzeitig setze der König auf die Polizei- und Geheimdienste seines Landes. Sein facettenreicher Ansatz sei bislang von Erfolg gekrönt. "Seit 2003 gab es nur zwei Anschläge (2007, 2011), während sich Attentate zwischen 2011 und 2014 sonst in der Region vervielfachten. Mehrere Verhaftungen in Frankreich wie in Marokko resultieren aus verdeckten Ermittlungen marokkanischer Behörden", erläutert Kellerhof.

Freiheitsrechte werden eingeschränkt

Zudem habe auch der IS bei weitem nicht so viele Marokkaner wie Tunesier als Kämpfer gewinnen können – trotz einer dreimal größeren Bevölkerung. "Das Königreich ist sogar sicherer als Deutschland: Zumindest setzt der Global Terrorism Index 2015, der Länder nach Aktivitäten von Terroristen bewertet, Marokko auf Platz 92 und Deutschland auf 52", gibt der Stiftungsprojektleiter zu bedenken. Marokkos Bürger und Urlauber müssten dafür allerdings die Einschränkung von Freiheitsrechten in Kauf nehmen.

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