FDPFremde Federn

Lindners Botschaft kommt an

Zeitungen
29.12.2015

Im "F.A.Z."-Porträt analysiert Ralph Bollmann den Werdegang des FDP-Bundesvorsitzenden, Christian Lindner, sowie die anstehenden Herausforderungen für die Freien Demokraten im Wahljahr 2016. "Lindner spielt ein großes Spiel", stellt Bollmann fest. "Es endet im September 2017, das sind noch gut anderthalb Jahre. Dann will er die FDP in den Bundestag zurückführen, nach vier Jahren Pause, die Landtagswahlen im kommenden Jahr sind eine wichtige Runde. Es ist eine der riskantesten Partien, die es in der politischen Geschichte der Bundesrepublik gegeben hat."

Inzwischen habe Lindner die FDP wieder zu einer Wirtschaftspartei gemacht, so der Journalist weiter. "Namhafte Unternehmer sind der Partei beigetreten, der frühere BASF-Chef Jürgen Hambrecht etwa, der Sägenproduzent Hans Peter Stihl oder der Chef des Orthopädiekonzerns Otto Bock." Aber auch um die Kleinen kümmere sich Lindner. "Er tingelt zu den Handwerkskammern, redet auf Freisprechungsfeiern vor Gesellen", erläutert Bollmann.

Auch Lindners Botschaft komme gut an. Der Freidemokrat beklage die Gängelung der Unternehmer durch Bürokratie und Steuern, rufe nach einem starken Staat, "der Polizeibeamte einstellt und für bessere Bildung sorgt, Datenautobahnen baut und die großen Internetkonzerne überwacht", und könne mit seinen rhetorischen Fähigkeiten fast jedes Publikum für sich einnehmen. "Selbst Leute, die seine Partei nie wählen würden, hören ihm interessiert zu. Häme und Verachtung sind weitgehend verschwunden", konstatiert Bollmann.

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