13.05.2014Im Vorfeld der Europawahl hat FDP-Spitzenkandidat Alexander Graf Lambsdorff die vielen Vorteile der EU betont. "Überall hinfliegen können, Riesenauswahl im Supermarkt, kein Geldumtausch im Urlaub und vieles mehr", erläuterte er im "Express"-Interview. Für ihn ist klar: "Europa ist sexy!" Nationalistischen Strömungen und xenophober Stimmungsmache gegen Ausländer erteilte der Liberale eine deutliche Absage.
Das glanzlose Image der EU sei teilweise damit zu erklären, dass sich die Bürger an die Vorteile mittlerweile gewöhnt hätten. "Aber die EU ist eben auch Politik – und Politik ist kompliziert, die ist unsexy", konstatierte Lambsdorff. Beispielsweise sei die EU-Kommission viel zu groß. "Das wurde nicht bei uns im EU-Parlament beschlossen, sondern von den Hauptstädten, auch von Berlin", erklärte er. Ein Ziel der Liberalen ist es, die Kommission zu verkleinern und EU-Strukturen effizienter zu gestalten.
Lambsdorff stellte klar: Die EU gehe den Bürgern "auf den Keks", wenn sie Staubsaugermotoren reguliere oder Glühbirnen verbiete. "Deshalb: Weniger Europa bei der Regulierung, dafür mehr EU, wo es sinnvoll ist, beim Strom zum Beispiel", forderte der liberale Spitzenkandidat. "Warum kann ich Käse und Autos aus allen Ländern kaufen, nicht aber Strom? Der kostet zum Beispiel in Finnland nur die Hälfte."
Mit Blick auf das angestrebte Freihandelsabkommen mit den USA betonte Lambsdorff, dass dieses den EU-Bürgern neue Jobs und bessere Preise bringen würde. Die Angstmacherei der linken Parteien gegen das Abkommen ließ er nicht gelten: "Chlorhühnchen oder Hormonfleisch wird es bei uns nicht geben." Der EU-Abgeordnete verwies auf ein "glasklares Versprechen" der EU-Kommission, dass europäische Standards eingehalten würden. Wäre dies nicht der Fall, würde "die Mehrheit des Parlaments – zu der dann auch die FDP gehören würde – dann auch nicht zustimmen", unterstrich er.
Die Stimmungsmache der CSU gegen Einwanderung aus Rumänien und Bulgarien kritisierte Lambsdorff als abstoßend und völlig falsch. Angesichts des demografischen Wandels brauche Deutschland die Fachkräfte aus diesen Ländern, erklärte er. "Viele Familien und gerade Ältere sind auf Unterstützung bei der Pflege angewiesen und können sich keine teuren Heime leisten", so der Liberale. Auch die AfD werde immer nationalistischer und religiöser, konstatierte Lambsdorff. Diese Partei werde in Europa allerdings nichts erreichen.
Liberale lieben Europa
Im Vorfeld der Europawahl hat FDP-Spitzenkandidat Alexander Graf Lambsdorff die vielen Vorteile der EU betont. "Überall hinfliegen können, Riesenauswahl im Supermarkt, kein Geldumtausch im Urlaub und vieles mehr", erläuterte er im "Express"-Interview. Für ihn ist klar: "Europa ist sexy!" Nationalistischen Strömungen und xenophober Stimmungsmache gegen Ausländer erteilte der Liberale eine deutliche Absage.
Das glanzlose Image der EU sei teilweise damit zu erklären, dass sich die Bürger an die Vorteile mittlerweile gewöhnt hätten. "Aber die EU ist eben auch Politik – und Politik ist kompliziert, die ist unsexy", konstatierte Lambsdorff. Beispielsweise sei die EU-Kommission viel zu groß. "Das wurde nicht bei uns im EU-Parlament beschlossen, sondern von den Hauptstädten, auch von Berlin", erklärte er. Ein Ziel der Liberalen ist es, die Kommission zu verkleinern und EU-Strukturen effizienter zu gestalten.
Für Subsidiarität und Wachstum
Lambsdorff stellte klar: Die EU gehe den Bürgern "auf den Keks", wenn sie Staubsaugermotoren reguliere oder Glühbirnen verbiete. "Deshalb: Weniger Europa bei der Regulierung, dafür mehr EU, wo es sinnvoll ist, beim Strom zum Beispiel", forderte der liberale Spitzenkandidat. "Warum kann ich Käse und Autos aus allen Ländern kaufen, nicht aber Strom? Der kostet zum Beispiel in Finnland nur die Hälfte."
Mit Blick auf das angestrebte Freihandelsabkommen mit den USA betonte Lambsdorff, dass dieses den EU-Bürgern neue Jobs und bessere Preise bringen würde. Die Angstmacherei der linken Parteien gegen das Abkommen ließ er nicht gelten: "Chlorhühnchen oder Hormonfleisch wird es bei uns nicht geben." Der EU-Abgeordnete verwies auf ein "glasklares Versprechen" der EU-Kommission, dass europäische Standards eingehalten würden. Wäre dies nicht der Fall, würde "die Mehrheit des Parlaments – zu der dann auch die FDP gehören würde – dann auch nicht zustimmen", unterstrich er.
Isolationismus und Ausländerfeindlichkeit ablehnen
Die Stimmungsmache der CSU gegen Einwanderung aus Rumänien und Bulgarien kritisierte Lambsdorff als abstoßend und völlig falsch. Angesichts des demografischen Wandels brauche Deutschland die Fachkräfte aus diesen Ländern, erklärte er. "Viele Familien und gerade Ältere sind auf Unterstützung bei der Pflege angewiesen und können sich keine teuren Heime leisten", so der Liberale. Auch die AfD werde immer nationalistischer und religiöser, konstatierte Lambsdorff. Diese Partei werde in Europa allerdings nichts erreichen.