22.09.2017Wie Schlafwandler irren die Briten durch die Brexit-Verhandlungen nach vorne. Im Interview mit freiheit.org spricht die liberale Oberhaus-Abgeordnete Ros Scott über den Ansatz der Lib Dems. "Wir haben eine wichtige Mission: den Brexit zu verhindern. Und zwar, indem wir die Menschen zu einem zweiten Referendum bitten, wenn das finale Abkommen steht." Für den Fall, dass der Ausstieg aus der EU doch komme, wollten sie sicherstellen, dass dieser so wenig Schaden anrichte "wie nur irgend möglich, zum Beispiel, indem wir in der Zollunion und Mitglied im Binnenmarkt bleiben", so Scott.
Seit der Brexit-Abstimmung vor 15 Monaten werde langsam allen klar, dass überhaupt nichts klar sei, verdeutlicht Scott. "Die Komplexität der Verhandlungen und eine Vorstellung davon, wie das Leben nach dem Brexit aussehen könnte, bekommen wir erst jetzt. Und ich glaube, der Regierung geht es genauso." Es gebe jede Menge betroffene Bereiche, etwa Standards im Gesundheitsbereich, den EURATOM-Vertrag und das Open-Skies-Abkommen. "Wir hatten Experten aus der EU und anderen Ländern bei unseren Parteitagen zu Gast und alle sind sich einig, dass wir diese Fragen nicht vor dem geplanten Ausstiegsdatum regeln werden", berichtet sie.
Motivierend scheint der Brexit allemal zu wirken, zumindest auf die Opposition: Beim Parteitag der Lib Dems in Bornemouth habe es die größte Zahl an neuen Teilnehmern in der Geschichte der Partei gegeben, erklärt Scott. "Es ist fantastisch, dass neue Menschen der Partei beitreten und sich aktiv einbringen", freut sie sich. Der neue Parteichef Vince Cable genieße außerdem in Großbritannien den Ruf, besonders vorausschauend zu sein. "So hat er zum Beispiel die Finanzkrise von 2008 schon zwei Jahre vorher vorausgesagt. Das bringt ihm natürlich eine große Glaubwürdigkeit ein", führt Scott aus.
Lib Dems wollen den Brexit noch verhindern
Die Lib Dems bekennen sich klar zu EuropaWie Schlafwandler irren die Briten durch die Brexit-Verhandlungen nach vorne. Im Interview mit freiheit.org spricht die liberale Oberhaus-Abgeordnete Ros Scott über den Ansatz der Lib Dems. "Wir haben eine wichtige Mission: den Brexit zu verhindern. Und zwar, indem wir die Menschen zu einem zweiten Referendum bitten, wenn das finale Abkommen steht." Für den Fall, dass der Ausstieg aus der EU doch komme, wollten sie sicherstellen, dass dieser so wenig Schaden anrichte "wie nur irgend möglich, zum Beispiel, indem wir in der Zollunion und Mitglied im Binnenmarkt bleiben", so Scott.
Seit der Brexit-Abstimmung vor 15 Monaten werde langsam allen klar, dass überhaupt nichts klar sei, verdeutlicht Scott. "Die Komplexität der Verhandlungen und eine Vorstellung davon, wie das Leben nach dem Brexit aussehen könnte, bekommen wir erst jetzt. Und ich glaube, der Regierung geht es genauso." Es gebe jede Menge betroffene Bereiche, etwa Standards im Gesundheitsbereich, den EURATOM-Vertrag und das Open-Skies-Abkommen. "Wir hatten Experten aus der EU und anderen Ländern bei unseren Parteitagen zu Gast und alle sind sich einig, dass wir diese Fragen nicht vor dem geplanten Ausstiegsdatum regeln werden", berichtet sie.
Motivierend scheint der Brexit allemal zu wirken, zumindest auf die Opposition: Beim Parteitag der Lib Dems in Bornemouth habe es die größte Zahl an neuen Teilnehmern in der Geschichte der Partei gegeben, erklärt Scott. "Es ist fantastisch, dass neue Menschen der Partei beitreten und sich aktiv einbringen", freut sie sich. Der neue Parteichef Vince Cable genieße außerdem in Großbritannien den Ruf, besonders vorausschauend zu sein. "So hat er zum Beispiel die Finanzkrise von 2008 schon zwei Jahre vorher vorausgesagt. Das bringt ihm natürlich eine große Glaubwürdigkeit ein", führt Scott aus.