FraktionenVEB-StudieLehrkräfte besser schützen
Lehrer sehen sich zunehmend als Opfer von Schülergewalt15.11.2016Der Verband Bildung und Erziehung hat am Montag eine Umfrage zur physischen und psychischen Gewalt gegen Lehrkräfte vorgestellt. Die Ergebnisse müssen sehr nachdenklich stimmen. Für die Freien Demokraten ist klar: "Gewalt gegen Lehrer ist inakzeptabel." Die Debatte darüber dürfe kein Tabu sein und insbesondere von Betroffenen nicht als solches wahrgenommen werden, sagt FDP-Bildungspolitikerin Yvonne Gebauer. Ihr Kollege aus Baden-Württemberg, Timm Kern, dankte dem Verband für "den entscheidenden Anstoß zu einer Diskussion, die aus unserer Sicht offen und offensiv zugleich geführt werden muss."
Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg betonte: „Wir Freien Demokraten unterstützen die Forderung des VBE, dass Gewalt gegen Lehrkräfte kein Tabu-Thema mehr sein darf und von gewalttätigen Übergriffen betroffene Lehrer die volle Unterstützung ihres Dienstherrn erhalten müssen.“
Schulpsychologen stärken
Timm Kern
Dies gelte aus Sicht der FDP-Fraktion für die Landesregierung als obersten Dienstherrn der Lehrerinnen und Lehrer in besonderer Weise. „Gewalt gegen Lehrkräfte vorzubeugen, muss ein wichtiger Bestandteil der Gewaltprävention an den Schulen insgesamt sein.“
Kern kritisierte, dass die Landesregierung unlängst erwog, Schulpsychologen-Stellen zu streichen. Das könne man sich nur durch „eine Besorgnis erregende Praxisferne“ bei den grün-schwarzen Entscheidungsträgern erklären. Dabei hätten die Schulpsychologen eigentlich eine Stärkung verdient.
Die schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Yvonne Gebauer, fordert auch, dass Lehrkräfte sich in Krisensituationen vom Dienstherrn umfassend unterstützt fühlen müssten.
Yvonne Gebauer
Vielfach wird über mangelnden Respekt gegenüber Staatsdienern berichtet. Hier braucht es klare Regeln, verlässliche Unterstützung und eine Wertevermittlung. "Hilfreich für Schulen sind gemeinsam definierte Regeln, die für alle am Schulleben Beteiligten verbindlich gelten. Sie können Schülern und auch manchen Eltern einen Orientierungsrahmen geben, der auch Grenzen klar absteckt", betont Gebauer. Alle Beteiligten sollten in solche Aushandlungsprozesse eingebunden werden.
Hintergrund
Das Thema Gewalt von Schülern gegenüber Lehrern ist in Deutschland mit einem Tabu belegt. Davon gehen zumindest 57 der befragten Lehrer an einer vor kurzem durchgeführten repräsentativen Umfrage aus. Insgesamt befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa fast 2000 Lehrer und Lehrerinnen bundesweit, um zu erfahren, wie Lehrer das Thema Gewalt in Schulen wahrnehmen.
Über 4 600 von insgesamt 115 000 Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg wurden nach der Umfrage in den letzten fünf Jahren tätlich angegriffen. Von Fällen an der Schule, in denen Lehrkräfte körperlich angegriffen wurden, wussten im selben Zeitraum 13 Prozent der Befragten zu berichten. 53 Prozent der befragten Lehrkräfte gaben an, dass es an ihrer Schule in den vergangenen fünf Jahren Fälle von direkten Beschimpfungen, Bedrohungen, Beleidigungen, Mobbing oder Belästigungen.
Lehrkräfte besser schützen
Lehrer sehen sich zunehmend als Opfer von SchülergewaltDer Verband Bildung und Erziehung hat am Montag eine Umfrage zur physischen und psychischen Gewalt gegen Lehrkräfte vorgestellt. Die Ergebnisse müssen sehr nachdenklich stimmen. Für die Freien Demokraten ist klar: "Gewalt gegen Lehrer ist inakzeptabel." Die Debatte darüber dürfe kein Tabu sein und insbesondere von Betroffenen nicht als solches wahrgenommen werden, sagt FDP-Bildungspolitikerin Yvonne Gebauer. Ihr Kollege aus Baden-Württemberg, Timm Kern, dankte dem Verband für "den entscheidenden Anstoß zu einer Diskussion, die aus unserer Sicht offen und offensiv zugleich geführt werden muss."
Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg betonte: „Wir Freien Demokraten unterstützen die Forderung des VBE, dass Gewalt gegen Lehrkräfte kein Tabu-Thema mehr sein darf und von gewalttätigen Übergriffen betroffene Lehrer die volle Unterstützung ihres Dienstherrn erhalten müssen.“
Schulpsychologen stärken
Timm Kern
Dies gelte aus Sicht der FDP-Fraktion für die Landesregierung als obersten Dienstherrn der Lehrerinnen und Lehrer in besonderer Weise. „Gewalt gegen Lehrkräfte vorzubeugen, muss ein wichtiger Bestandteil der Gewaltprävention an den Schulen insgesamt sein.“
Kern kritisierte, dass die Landesregierung unlängst erwog, Schulpsychologen-Stellen zu streichen. Das könne man sich nur durch „eine Besorgnis erregende Praxisferne“ bei den grün-schwarzen Entscheidungsträgern erklären. Dabei hätten die Schulpsychologen eigentlich eine Stärkung verdient.
Die schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Yvonne Gebauer, fordert auch, dass Lehrkräfte sich in Krisensituationen vom Dienstherrn umfassend unterstützt fühlen müssten.
Yvonne Gebauer
Vielfach wird über mangelnden Respekt gegenüber Staatsdienern berichtet. Hier braucht es klare Regeln, verlässliche Unterstützung und eine Wertevermittlung. "Hilfreich für Schulen sind gemeinsam definierte Regeln, die für alle am Schulleben Beteiligten verbindlich gelten. Sie können Schülern und auch manchen Eltern einen Orientierungsrahmen geben, der auch Grenzen klar absteckt", betont Gebauer. Alle Beteiligten sollten in solche Aushandlungsprozesse eingebunden werden.
Hintergrund
Das Thema Gewalt von Schülern gegenüber Lehrern ist in Deutschland mit einem Tabu belegt. Davon gehen zumindest 57 der befragten Lehrer an einer vor kurzem durchgeführten repräsentativen Umfrage aus. Insgesamt befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa fast 2000 Lehrer und Lehrerinnen bundesweit, um zu erfahren, wie Lehrer das Thema Gewalt in Schulen wahrnehmen.
Über 4 600 von insgesamt 115 000 Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg wurden nach der Umfrage in den letzten fünf Jahren tätlich angegriffen. Von Fällen an der Schule, in denen Lehrkräfte körperlich angegriffen wurden, wussten im selben Zeitraum 13 Prozent der Befragten zu berichten. 53 Prozent der befragten Lehrkräfte gaben an, dass es an ihrer Schule in den vergangenen fünf Jahren Fälle von direkten Beschimpfungen, Bedrohungen, Beleidigungen, Mobbing oder Belästigungen.