19.09.2017Von Leistung und Löhnen bis zur Cannabis-Liberalisierung: Im lockeren Videointerview mit VICE seziert EU-Parlamentsvize Alexander Graf Lambsdorff Wahlprogramm und Weltanschauung der Freien Demokraten. Auf die Frage, wie man so viel wie der durchschnittliche FDP-Wähler verdienen kann, hat er einige Tipps: "Bildung, Bildung, Bildung. Lernen, lernen, lernen – sich anstrengen. Gute Bewerbungen schreiben, auch was investieren: Praktika machen, für die man erstmal nichts kriegt, aber die einen weiterbringen." Und dann: "Einen guten Job landen und in dem Job gut sein." Mit dem Klischee der Besserverdiener-Partei räumt er allerdings auch auf: Letztendlich verdienten beispielsweise die Wähler der Grünen ähnlich wie die der FDP.
Auf dem Weg hin zum Wohlstand, ob grün oder gelb, muss man erstmal einen Fuß in die Tür kriegen. Diese Realität thematisiert Lambsdorff als zentrales Argument gegen die ausufernde Bürokratisierung bei befristeten Arbeitsverträgen. Dieses Modell sei ein Einstieg, betont er. "Leute kriegen den ersten Schritt in den Arbeitsmarkt, hin zu einem richtigen Job. Und aus Befristung wird dann irgendwann was Dauerhaftes." Eine Kettenbefristung sei hingegen nicht in Ordnung. "Aber zu sagen, der erste Arbeitsvertrag ist befristet, und das muss man ausführlich bürokratisch aufschreiben und begründen und an irgendeine Behörde schicken – das finden wir falsch."
Den Weg in den Arbeitsmarkt wollen die Freien Demokraten allen erleichtern – auch denjenigen, die im Land neu angekommen sind. Lambsdorff skizziert die Migrationsvorschläge der FDP, wonach Flüchtlinge, die hier gut integriert sind, sich künftig für einen Daueraufenthalt bewerben dürfen sollen. "Wenn wieder Frieden in Syrien ist – was wir hoffen, eines Tages – das ist rechtlich völlig einwandfrei, die müssen dann normalerweise zurück", erklärt Lambsdorff. "Das ist auch OK. Aber von denen, die bleiben wollen, da will die FDP die rechtliche Voraussetzung schaffen, sozusagen eine Brücke in einen Daueraufenthalt für die, die Deutsch sprechen, die einen Job haben, die sich integrieren wollen und sich integrieren können."
Was Lambsdorffs größte persönliche Niederlage war, wo die Grenzen einer vernünftigen Drogen-Liberalisierung liegen und ob er jemals etwas mit einer Grünen-Wählerin hatte? Die Antworten auf diese und weitere Fragen gibt's im VICE-Interview.
Lambsdorff im VICE-Wahlcheck
Alexander Graf Lambsdorff spricht über die Ansätze der Freien DemokratenVon Leistung und Löhnen bis zur Cannabis-Liberalisierung: Im lockeren Videointerview mit VICE seziert EU-Parlamentsvize Alexander Graf Lambsdorff Wahlprogramm und Weltanschauung der Freien Demokraten. Auf die Frage, wie man so viel wie der durchschnittliche FDP-Wähler verdienen kann, hat er einige Tipps: "Bildung, Bildung, Bildung. Lernen, lernen, lernen – sich anstrengen. Gute Bewerbungen schreiben, auch was investieren: Praktika machen, für die man erstmal nichts kriegt, aber die einen weiterbringen." Und dann: "Einen guten Job landen und in dem Job gut sein." Mit dem Klischee der Besserverdiener-Partei räumt er allerdings auch auf: Letztendlich verdienten beispielsweise die Wähler der Grünen ähnlich wie die der FDP.
Auf dem Weg hin zum Wohlstand, ob grün oder gelb, muss man erstmal einen Fuß in die Tür kriegen. Diese Realität thematisiert Lambsdorff als zentrales Argument gegen die ausufernde Bürokratisierung bei befristeten Arbeitsverträgen. Dieses Modell sei ein Einstieg, betont er. "Leute kriegen den ersten Schritt in den Arbeitsmarkt, hin zu einem richtigen Job. Und aus Befristung wird dann irgendwann was Dauerhaftes." Eine Kettenbefristung sei hingegen nicht in Ordnung. "Aber zu sagen, der erste Arbeitsvertrag ist befristet, und das muss man ausführlich bürokratisch aufschreiben und begründen und an irgendeine Behörde schicken – das finden wir falsch."
Brücke ins Einwanderungssystem für gut Integrierte bauen
Den Weg in den Arbeitsmarkt wollen die Freien Demokraten allen erleichtern – auch denjenigen, die im Land neu angekommen sind. Lambsdorff skizziert die Migrationsvorschläge der FDP, wonach Flüchtlinge, die hier gut integriert sind, sich künftig für einen Daueraufenthalt bewerben dürfen sollen. "Wenn wieder Frieden in Syrien ist – was wir hoffen, eines Tages – das ist rechtlich völlig einwandfrei, die müssen dann normalerweise zurück", erklärt Lambsdorff. "Das ist auch OK. Aber von denen, die bleiben wollen, da will die FDP die rechtliche Voraussetzung schaffen, sozusagen eine Brücke in einen Daueraufenthalt für die, die Deutsch sprechen, die einen Job haben, die sich integrieren wollen und sich integrieren können."
Was Lambsdorffs größte persönliche Niederlage war, wo die Grenzen einer vernünftigen Drogen-Liberalisierung liegen und ob er jemals etwas mit einer Grünen-Wählerin hatte? Die Antworten auf diese und weitere Fragen gibt's im VICE-Interview.