FDPEU-Politik

Keine Panik bei Brexit-Debatte

Alexander Graf LambsdorffAlexander Graf Lambsdorff rät zur Gelassenheit in der Brexit-Frage
01.06.2016

Bei einer YouGov-Konferenz in Berlin hat Alexander Graf Lambsdorff über mögliche Auswirkungen eines Ausscheidens Großbritanniens aus der EU diskutiert. In aktuellen Umfragen liegen die Brexit-Befürworter und Gegner fast gleichauf. Der Vizepräsident des EU-Parlaments betonte, dass es keinen Grund zur Panik gebe. Letztendlich habe die EU lange genug ohne Großbritannien funktioniert – ein Brexit wäre insofern nicht "das Ende der Welt", verdeutlichte Lambsdorff. In den vergangenen Jahren habe es schon viele kleine Brexits gegeben, wobei sich das Vereinigte Königreich immer mehr zurückgezogen habe. Allerdings würde er Großbritannien gerne weiter als Partner in der EU behalten.

Lambsdorff gab zu bedenken, dass Großbritannien in ökonomischer sowie in außenpolitischer Hinsicht ein wichtiger Verbündeter Deutschlands sei. In diesem Zusammenhang wies er auf die Bedeutung der Europäischen Union als Errungenschaft für den Frieden hin. Schließlich seien die Menschen nicht schlauer als im Jahr 1914, stellte Lambsdorff klar. "Wir errichten keinen Himmel auf Erden, aber wir errichten Europa, um die Hölle auf Erden zu verhindern", sagte der Freidemokrat.

Bei der YouGov-Veranstaltung "Brexit or Bremain" diskutierte neben Lambsdorff auch der konservative britische Ex-Arbeitsminister Iain Duncan Smith und der britische Labour-Abgeordnete Stephen Kinnock sowie die SPD-Generalsekretärin Katarina Barley und der CDU-Europapolitiker Gunther Krichbaum.

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