FDPSicherheitspolitik

Keine Eskalation mit Russland

Alexander Graf LambsdorffDer Vizepräsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff, warnt davor, Russland in die Enge zu treiben.
14.11.2014

Angesichts der abenteuerlichen Manöver russischer Streitkräfte in den vergangenen Tagen wächst die Angst im NATO-Bündnis vor einer militärischen Konfrontation. Noch bleibt unklar, was der russische Staatspräsident, Vladimir Putin, konkret erreichen will. "Vermutlich weiß Putin das nicht einmal selbst", gab der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff, zu bedenken. Lambsdorff warnte davor, eine Eskalationsspirale mit Russland auszulösen.

Der Liberale verwies auf russische Befindlichkeiten, die auf ideologische und wirtschaftliche Verluste nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zurückzuführen seien. Der außenpolitische Experte bemängelte den damaligen Umgang der Weltgemeinde mit der einstigen Supermacht. "Nach dem Ende des Kalten Krieges hat vor allem Washington Moskau als Verlierer gedemütigt, als 'bloße Regionalmacht' hingestellt", so Lambsdorff.

Mit Blick auf die Ängste, dass Putin sich jetzt in der Rolle des angeschlagenen russischen Bären wiederfindet, betonte Lambsdorff: "Wir wollen Putin nicht in die Enge treiben." Denn: Sollte auch nur ein Mitglied der NATO angegriffen werden, müsste das Bündnis zurückschlagen. "Wir tun gut daran, da keinen Zweifel aufkommen zu lassen", unterstrich der Liberale.

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