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Kein Generalverdacht für Unternehmen

Michael TheurerMichael Theurer kritisiert das geplante Entgeltgleichheitsgesetz
13.06.2016

Mit ihrem geplanten Entgeltgleichheitsgesetz setzt Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) an der falschen Stelle an, kritisiert FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer. "Alles deutet daraufhin, dass Karriereunterschiede ursächlich sind", betonte er mit Blick auf die Ergebnisse einer IW-Lohn-Studie zur Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen. Der Freidemokrat forderte deswegen, durch eine Fokussierung auf ein flexibles und familienfreundliches Arbeitsklima berufstätige Frauen in ihren beruflichen Möglichkeiten zu stärken.

"Die Große Koalition sollte lieber daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und damit Anreize zu setzen, dass Frauen früher in Vollzeitbeschäftigung zurückkehren können", erläuterte Theurer. "Wer jedoch in innerbetriebliche Prozesse eingreifen will, baut weiter an der planwirtschaftlichen Bürokratie", stellte er klar.

Den Plan der Familienministerin ist aus seiner Sicht deswegen völlig falsch. Schwesig dürfe Unternehmen nicht "unter den Generalverdacht der Diskriminierung stellen", monierte Theuer. "Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen individuell ausgehandelte Verträge offen legen muss, von dem Bürokratieaufwand ganz zu schweigen." Selbst die Gewerkschaften warnten vor einer Aushöhlung der Tarifautonomie, unterstrich er.

Hintergrund

Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft ging den Hintergründen der Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern auf den Grund und kam zum Ergebnis, dass für die Unterschiede vor allem individuelle Entscheidungen bei der Berufswahl sowie beim Erwerbsverhalten maßgeblich seien. So seien Frauen in vergleichsweise gering entlohnten Berufen überproportional vertreten.

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