FraktionenDebatte über Schulschließungen

Karliczek muss eine Schulkrise abwenden

Schüler an TabletKönnte aus dem destruktiven Corona-Virus ein konstruktiver Schub entstehen für mehr Digitalisierung?
17.03.2020

Dänemark tut es, Österreich auch, Italien sowieso: Wegen des Coronavirus gibt es in diesen Ländern flächendeckende Schulschließungen. Für Deutschland sieht Bundesbildungsministerin Anja Karliczek dazu derzeit noch keine Not. Doch die Kultusministerien der Länder sollen sich auf den Fall bundesweiter Schulschließungen vorbereiten. FDP-Bildungspolitiker Thomas Sattelberger findet das verständlich, zugleich warnt er aber vor anhaltendem Unterrichtsausfall. Er fordert: "Bundesbildungsministerin Karliczek muss jetzt handeln und Schülern praxisbewährte außerschulische Bildungsangebote via Online-Unterricht zur Verfügung stellen."

"Es gibt hierzulande hervorragende ‚EdTech‘-Start-ups und etablierte Online-Bildungsanbieter, die helfen können", führt der der innovations-, bildungs- und forschungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion aus. Die Ministerin dürfe jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken: "Sie und ihre Länderkollegen stehen in der Verantwortung, eine Schulkrise abzuwenden."

Einmal mehr rückt damit auch das föderale Bildungssystem in den Fokus: "Jetzt rächt sich, dass unser Schulsystem so zersplittert und digital unterentwickelt ist. Wir brauchen kurzfristig ein energisches Notprogramm mit schnellen Mitteln, um die ganze Power digitaler Lernmöglichkeiten zügig zu entfalten", sagt Sattelberger. Langfristig  würden die Schulen deutlich mehr Autonomie brauchen, um vor Ort souverän und angemessen die richtigen Antworten zu finden. "Auch und gerade im Krisenfall.“

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