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Journalismus wie im offenen Gefängnis

Straßenszene in AnkaraStraßenszene in Ankara
09.03.2016

Die regierungskritische Zeitung Zaman steht unter staatlicher Aufsicht. Im Interview mit "freiheit.org" kommentiert "Zaman"-Kolumnist Yavuz Baydar die Situation in der Türkei: "Wir haben in der Türkei eine sehr große Medienlandschaft, die paradoxerweise vieles von ihrer Eigenständigkeit, ihrem Pluralismus und ihrer Vielfalt verloren hat. Die Pressefreiheit in der Türkei ist stark gefährdet."

Baydar erläuterte, dass die Medienlandschaft zu 90 Prozent in der Hand großer Medienkonglomerate, regierungstreuen Zeitungsmachern und dem Staatssender TRT. Lediglich 10 Prozent entfielen auf unabhängige Publikationen. Unter der Herrschaft von Präsident Recep Tayyip Erdogan habe sich Unterdrückungsstruktur entwickelt, die aus folgenden Elementen bestehe: "Werbe- und Akkreditierungssperren, Festnahmen, extrem lange Haftstrafen, Gerichtsverfahren, massive Kündigungswellen (eine gerissene Art, den Journalismus zu bestrafen), Beschlagnahmungen von Medien und finanzielle Drohungen an abhängige Medienbesitzer, um sie in die Selbstzensur zu treiben."

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