FDPDeutsch-Japanisches Forum

Japan zeigt, wie man Wirtschaftswachstum und Ökologie verbindet

Japans Regierungschef Shinzo Abe und Frank Müller-RosentrittJapans Regierungschef Shinzo Abe und Frank Müller-Rosentritt
03.01.2020

Eine Delegation des Deutschen Bundestags war zu Gast in Tokyo und nahm dort am 28. Deutsch-japanischen Forum teil. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Müller-Rosentritt, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Vorsitzender der FDP-Sachsen, war dabei. Es gibt Einiges, was die Abgeordneten als Anregung mit nach Deutschland gebracht haben: "Japan ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Wirtschaftswachstum und Ökologie verbindet. Wir sollten uns inspirieren lassen und die Bande enger knüpfen", fasst Müller-Rosentritt seine Eindrücke zusammen.

Das Forum ist eine Initiative des Japanisch-Deutschen Zentrums, dass 1985 durch die damaligen Regierungschefs Helmut Kohl und Yasuhiro Nakasone initiiert worden ist. Seine Tagungen finden einmal jährlich abwechselnd in Berlin und Tokyo statt. Die Gründung sollte die Annäherung zwischen den beiden Staaten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fördern. Nach 34 Jahren kann man einerseits auf feste Bande blicken, andererseits gibt es weiterhin viel zu tun. Und so steht auch das diesjährige Treffen unter der Frage: Wie kann die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden?

Frank Müller-Rosentritt meint dazu: "Viele Menschen sagen Asien und meinen China, dabei ist zum Beispiel Japan einer unserer wichtigsten Partner in der Region". Das wird, so Müller-Rosentritt, umso bedeutungsvoller, da China eine expansive Politik betreibt, die nicht nur asiatische Staaten, sondern auch Europa vor Herausforderungen stellt. Da gibt es den militärischen Aspekt, dass China im südchinesischen Meer Inseln aufschüttet um die eigene militärische Präsenz zu verstärken. Und den gesellschaftlichen Aspekt, dass die kommunistische Partei einen immer autoritäreren Führungsstil an den Tag legt und damit Wohlstand und Freiheit in der Region gefährdet.

Allianz der Demokratien

Die Repressionen gegenüber der uigurischen Minderheit bereiten dem FDPler besonderes Kopfzerbrechen. "Wir müssen uns als Deutschland für die Freiheit einsetzen und mit den demokratischen Partnerstaaten strategische Allianzen bilden", führt Müller-Rosentritt aus und ergänzt: "Eine Allianz der Demokratien". Dieser Gedanke dränge sich allein schon dadurch auf, dass die Volksrepublik daran arbeitet in allen wichtigen Industriesparten zum Weltmarktführer aufzusteigen. Um nicht abgehängt zu werden und selber Impulse setzen zu können, sind Deutschland und Europa auf strategische Zusammenarbeit in Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft angewiesen.

Japan ist mit Blick darauf, ein Land voller Möglichkeiten: Um Klimaziele zu erreichen und die Emissionen beim Verkehr auf Null zu senken, wird die Nutzbarmachung der Wasserstofftechnologie vorangetrieben. Deutschland könnte hier gemeinsam mit Japan enorme Fortschritte erzielen. "Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die für uns so wichtige Automobilindustrie und Umwelt- und Klimaschutz zusammenbekommen. Japan ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Wirtschaftswachstum und Ökologie verbindet. Wir sollten uns inspirieren lassen und die Bande enger knüpfen."

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