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Ich habe keine Angst vor Berlin

Marie-Agnes Strack-Zimmermann „Düsseldorf und die Kommunalpolitik sind mein Hafen, und jetzt segele ich auch mal nach Berlin. So ist das in Ordnung.“
10.12.2013

„Ich habe keine Angst vor Berlin. Ich bin Motorradfahrerin, daher weiß ich: Wenn man in der Kurve liegt und Angst bekommt, ist das lebensgefährlich“, sagt die neue FDP-Bundesvize Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Interview mit der „Süddeutschen“. Für den Neustart ihrer Partei hat sich die erfolgreiche Kommunalpolitikerin viel vorgenommen. Was genau, verrät die 1. Bürgermeisterin Düsseldorfs im Portrait mit der „Rheinischen Post“.

Der Neustart der FDP sollte von den Städten und Kommunen ausgehen, findet auch Strack-Zimmermann, deren Nominierung für den Bundesvorstand auf dem kleinen Parteitag der FDP NRW in Bochum vor zwei Wochen überraschender nicht hätte sein können. Oder auch nicht, denn Christian Lindner, der am Wochenende zum Bundesvorsitzenden der Liberalen gewählt wurde, will für den Neustart seiner Partei der Basis mehr Gehör verschaffen.

Auf die Kritik im Vorfeld ihrer Wahl in den Bundesvorstand, sie ein „unbeschriebenes Blatt“, konterte sie in ihrer Rede vor den Delegierten: „Ja, bundespolitisch bin ich das. Aber ich verspreche ihnen, das werden wir ganz schnell füllen.“ Dort wo Strack-Zimmermann mitmischt können sich die Ergebnisse liberaler Politik sehen lassen. Düsseldorf, wo sie als 1. Bürgermeisterin mitgestaltet, ist wirtschaftlich schuldenfrei, die Stadt hat eine überragende Lebensqualität und ist familien- und kinderfreundlich.

„Die FDP ist die Partei, die meine Themen vertritt: Leben und leben lassen, die Freiheit für alle möglichen Lebensentwürfe, das ist mir wichtig“, betont sie im Interview mit der „Süddeutschen“. Als Liberale ist sie dagegen, dass die Politik den Bürgern zu sehr in ihr Leben hinein bestimmt.  „Es gibt zu viele Politiker, die dem Bürger erklären, was er machen soll. Das nervt. Auch viele junge Menschen“, unterstreicht die neue FDP-Bundesvize.
 

FDP muss wieder näher am Bürger sein

Schonungslos ist auch ihre Bewertung der Fehler der Vergangenheit. Die FDP habe ihre liberalen Erfolge nicht gut verkauft. „Wir haben gute Produkte. Aber wenn der Verbraucher das Produkt nicht mehr sieht, weil die Verpackung schlecht ist, bekommst du ein Problem.“

Vor allem habe es der FDP an Empathie gefehlt. Klar sei beispielsweise, dass Firmen wie Schlecker nicht mit Steuergeldern gerettet werden müssten. „Aber man muss den Menschen auch erklären, warum. Und man muss ihnen das Gefühl geben, dass es einem nicht egal ist, was das für sie bedeutet.“ Das Wahlergebnis sei ein Denkzettel der Wähler gewesen. Eine Absage an den Liberalismus in Deutschland sei es aber nicht. „Es gibt viele Menschen, die uns einen mitgeben wollten, aber sie wollten uns nicht unter die Erde bringen“, erklärt sie im Interview.

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