FraktionenBildungspolitik

Hochbegabung nicht mit Leistungsstärke verwechseln

Schulmädchen
29.11.2016

Bund und Länder wollen mit einer gemeinsamen Initiative "leistungsstarke und leistungsfähige" Schüler besser fördern. Solche Fördermaßnahmen seien natürlich sinnvoll, hätten aber kaum etwas mit dem wichtigen Thema Hochbegabung zu tun, betonte die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Anna von Treuenfels-Frowein. Sie warnte davor, Hochbegabung mit Leistungsstärke zu verwechseln. Genau dies tue etwa der Hamburger Schulsenator Ties Rabe (SPD).

"Hochbegabte Kinder fallen in der Regel eben nicht durch Leistung auf, sondern haben häufig massive Probleme aufgrund von Unterforderung", erläuterte die liberale Bildungsexpertin. Um hochbegabte Schüler individuell zu fördern, brauche es deshalb zielgenaue Konzepte an erfahrenen Schwerpunktschulen.

"Hochbegabung kann nicht unter dem Dach von Vielfalt und Binnendifferenzierung mitgemacht werden. Das ist die völlig falsche Herangehensweise", verdeutlichte sie. Die Freien Demokraten forderten daher wiederholt, Schwerpunktschulen einzurichten, "anstatt mit der Gießkanne alle Schüler gleich machen zu wollen".

Hintergrund

Vor der Hauptstadtpresse stellten am Montag Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Claudia Bogedan (SPD), das neue Programm vor. Die Bund-Länder-Initiative sieht vor, in den kommenden zehn Jahren 125 Millionen Euro für zusätzliche Angebote an leistungsstarke Schüler auszugeben. Allerdings fehlten immer noch Erkenntnisse darüber, welche Ansätze hierzu besonders wirksam wären, räumte Wanka ein.

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