FDP, StiftungGesundheitspolitik

Herausforderungen für ein modernes Gesundheitswesen

Daniel BahrDaniel Bahr
06.03.2014

Die Reform des amerikanischen Gesundheitswesens ist der wichtigste innenpolitische Erfolg in Präsident Obamas erster Amtszeit. Allerdings hat Obamacare mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Darüber diskutierten Experten des Transatlantischen Dialogprogramms der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Washington DC. Im Zentrum stand ein Vortrag von Gesundheitsminister Daniel Bahr.

In seinem Vortrag hob der Minister die Wettbewerbselemente im Deutschen System, das „fundamental auf Solidarität beruht“, hervor. Dadurch würde mehr Wahlfreiheit für Versicherte geschaffen und gleichzeitig Effizienz und Qualität der Versorgung gefördert. Insgesamt gesehen vereinige das deutsche Gesundheitssystem die drei Gesichtspunkte Solidarität, Wettbewerb und Effizienz, fasste Bahr zusammen.

Trotz dieser positiven Diagnose stehe das Gesundheitswesen auch in Deutschland vor Herausforderungen: Der Anteil älterer Menschen nehme zu und verursache eine steigende Nachfrage nach Leistungen und somit steigende Kosten, erklärte Gesundheitsminister Bahr. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, habe die schwarz-gelbe Koalition in der vergangenen Legislaturperiode mehrere Reformen verabschiedet. Beispielsweise wurde per Gesetz der Arzneimittelmarkt neu geordnet, um eine neue Balance zwischen Innovation und Bezahlbarkeit von Medikamenten zu erreichen. Ein Versorgungsstrukturgesetz habe dafür gesorgt, dass die gute medizinische Versorgung und Betreuung in Zentren und Peripherie gewährleistet bleibt.

Minister Bahr betonte auch die Bedeutung von Prävention und der Förderung eines gesunden Lebensstils. Sie könnten den Gesundheitszustand verbessern und kosteten weniger als nachträgliche Krankenbehandlung. Ein entsprechender Gesetzentwurf fand im September jedoch keine Mehrheit im Bundesrat. Dies führte Bahr zu seiner Schlussbemerkung: Nach der Reformarbeit der letzten Jahre „ist das deutsche Gesundheitswesen in einem ausgezeichneten Zustand. Ich kann nur hoffen, dass diejenigen, die nun die Verantwortung übernehmen werden, dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Es gibt noch viel zu tun, um unser Gesundheitssystem noch besser zu machen.“

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