28.02.2003FDP-FraktionGesundheitspolitik

HEINRICH: Infektionskrankheiten kennen keine Grenzen

BERLIN. Zum Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin erklärt der Berichterstatter für Gesundheit im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der FDP-Bundestagsfraktion, Ulrich HEINRICH:

In den Entwicklungsländern sterben jeden Tag acht bis zehntausend Kinder an Infektionskrankheiten wie Masern, Diphtherie und anderen. Weltweit haben 38 Millionen Kinder keinen Zugang zu Impfstoffen. Die Länder haben nicht genug Geld, um einen umfassenden Impfschutz zu gewährleisten. Außerdem fehlen oft die notwendigen Strukturen und das ausgebildete Personal für flächendeckende Impfungen.
Dieser hohe Infektionsdruck in den Entwicklungsländern birgt auch eine Gefahr für Europa. Der mit der Globalisierung verbundene verstärkte Reiseverkehr und internationale Austausch von Waren sowie der zunehmende weltweite Tourismus, können Krankheiten verbreiten, die bei uns längst als ausgerottet gelten.
Gegen eine Vielzahl von Infektionskrankheiten gibt es wirkungsvolle und preiswerte Impfstoffe. Die Kosten für eine Dreifach-Impfung gegen Masern, Diphtherie und Tetanus betragen weniger als 2 Euro. Die Schaffung von geeigneten Infrastrukturen und die Ausbildung des lokalen Personals für einen umfassenden Impfschutz müssen die entwicklungspolitischen Prioritäten der Gesundheitsvorsorge sein. Durch die Investition von nur 2 Milliarden Euro, könnten bis zum Jahr 2005 mindestens 80 Prozent aller Kinder weltweit durch Impfungen vor Infektionskrankheiten geschützt werden. Das würde jährlich drei bis vier Millionen Menschen das Leben retten. Wenn es gelingt, in den Entwicklungsländern die Infektionskrankheiten einzudämmen, werden auch wir davon profitieren.

Bettina Lauer - Telefon (030) 227 54618 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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