06.03.2003FDP-FraktionBildungspolitik

HARTMANN: Konsequenz aus PISA-Bericht: Lehrerfortbildung neu gestalten

BERLIN. Zu dem PISA-Bericht "Lehrer machen krasse Unterschiede bei Noten" erklärt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Christoph HARTMANN:

Kleinstaaterei und Kompetenzgerangel auf dem Rücken unserer Kinder haben zu diesem erneuten PISA-Desaster geführt und müssen jetzt endlich aufhören Ich erneuere deshalb meine Forderung, die Aufstellung und Umsetzung nationaler Bildungsstandards unverzüglich anzugehen. Gerade jetzt aus der gemeinsamen Bildungsplanung von Bund und Ländern auszusteigen, wie es einige Kultusminister der Union unter Führung der CSU vorgeschlagen haben, wäre das absolut falsche Signal. Im Interesse der Kinder und Jugendlichen, die derzeit die Schule besuchen, muss als Sofortmaßnahme auch die Lehrerfortbildung neu orientiert werden.
Die krassen Unterschiede bei der Notengebung dürften am wenigsten die Kultusminister überraschen: Seit 30 Jahren ist durch die Untersuchungen von Ingenkamp, Ulich, Martens und anderen bekannt, dass die Schulnoten für gleiche Leistungen bei verschiedenen Lehrern, in verschiedenen Schulen und natürlich auch in verschiedenen Ländern in unglaublichem Ausmaß unterschiedlich sind. Durch den neuen PISA-Bericht wird klar, dass sich daran nichts geändert hat. Seit 30 Jahren hat die Kultusministerkonferenz nichts getan, um diesen unerträglichen Zustand der Ungerechtigkeit gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen zu beheben.
Die Lehrer müssen die Möglichkeit bekommen, sich gegenseitig im Unterricht zu besuchen und sich untereinander gerade in der Notengebung abzustimmen. Dazu wäre auch eine größere Verbindlichkeit regelmäßiger Fachkonferenzen unter Einschluss benachbarter Schulen sinnvoll.

Bettina Lauer - Telefon (030) 227 54618 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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