17.07.2008FDP-FraktionLandwirtschaft

HAPPACH-KASAN: Pflanzenschutzmittel sicher anwenden - Zulassungsverfahren verbessern

BERLIN. Zur Forderung nach einem totalen Verbot aller "Bienen gefährdender" Pflanzenschutzmittel erklärt die Sprecherin für landliche Räume Christel HAPPACH-KASAN:

Die Forderung nach dem totalen Verbot von Bienen gefährdenden Pflanzenschutzmitteln ist angesichts des Bienensterbens in Baden-Württemberg verständlich, schießt aber weit über das Ziel hinaus. Pflanzenschutzmittel mit insektizider Wirkung gefährden potentiell auch Bienen, denn Bienen sind Insekten. In der Anwendung muss ausgeschlossen werden, dass Insektizide Bienen gefährden. Pflanzenschutzmittel sind gleichwohl für die Produktion gesunder Lebens- und Futtermittel notwendig.

Die Beizung des Saatguts ist eine Möglichkeit, Pflanzenschutzmittel zielgenau anzuwenden und dadurch die Belastung von Natur und Umwelt zu minimieren. Die FDP fordert die Bundesregierung auf, bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln die Prüfung der konkreten Anwendung einzubeziehen und bei Beizen das erforderliche Haftmittel und die verwendeten Sämaschinen mitzuprüfen. In Baden-Württemberg war gebeiztes Saatgut ausgesät worden, bei dem das Haftmittel für die Beize versagt hat und dadurch das Beizmittel auf von Bienen besuchte Pflanzen gelangte.

Hintergrund für die verstärkte Anwendung von Beizmitteln bei Mais ist das Auffinden des Maiswurzelbohrers in Bayern und Baden-Württemberg. Die EU hatte zur Verhinderung der Ausbreitung des Schadinsekts einen Maßnahmenkatalog verabschiedet, der auch die Saatgutbeizung einbezieht. Der Maiswurzelbohrer ist ein Käfer, der in den USA im vergangenen Jahr Ertragsausfälle in Höhe von 1 Milliarde Dollar verursacht hat (BT-Drucksache 16/7277). Seine Verbreitung muss im Interesse von Landwirtschaft und Natur in Europa verhindert werden. Eine Alternative zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gegen dieses Insekt ist der Anbau von gentechnisch verändertem Bt-Mais.
938-happach-kasan-bienen_0.pdf

Social Media Button