22.08.2006FDP-FraktionLandwirtschaft

HAPPACH-KASAN: Importverbote für amerikanischen Reis sind nicht gerechtfertigt

BERLIN. Zu den Funden der gentechnisch veränderten Reissorte LLRICE 601 in den USA erklärt die Gentechnikexpertin der FDP-Bundestagsfraktion Dr. Christel HAPPACH-KASAN:

Die gute Nachricht zuerst: Reis ist ein wertvolles Nahrungsmittel und daran haben auch die jetzt gefundenen Spuren einer gentechnisch veränderten Reissorte nichts geändert. Dies ist die Aussage der amerikanischen Behörde, die für die Sicherheit der Lebensmittel zuständig und für die Durchsetzung strenger Sicherheitskriterien bekannt ist. Daher sind ein Rückruf dieses Reises sowie Importverbote eine völlig überzogene Reaktion. Weniger gut ist die Tatsache, dass in den USA die Trennung von Reis für die Nahrungsmittelproduktion und von Reis für Versuchs- oder Züchtungszwecke nicht funktioniert. Das ist weniger eine Frage der Züchtungsmethode Grüne Gentechnik, sondern der Trennung des Anbaus von Nahrungsmitteln vom Anbau für Versuchs- oder Züchtungszwecke. Das ist nicht in Ordnung, denn schließlich gibt es Zuchtprodukte, die völlig unabhängig von der angewendeten Zuchtmethode gefährliche Eigenschaften haben können. Nur die Tatsache, dass diese Beimengung gefunden wurde, ist auf die Grüne Gentechnik zurückzuführen, denn ihre Produkte sind mit chemischen Methoden leicht zu identifizieren. Der zweite Kritikpunkt gilt der Informationspolitik der USA. Mehr als zwei Wochen nach Auffinden der Beimengung von gentechnisch verändertem Reis wurden die europäischen Behörden informiert. Das ist zu spät. Es ist offensichtlich, dass die USA Europa nicht ernst nehmen und den Wunsch nach Kennzeichnung gentechnisch veränderter Produkte ebenfalls nicht. Es ist offensichtlich bisher nicht gelungen, den Amerikanern die europäische Position zu vermitteln.

1023-happach-kasan-reisimportverbote.pdf

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