25.05.2005FDP-FraktionUmweltpolitik

HAPPACH-KASAN: Babylonische Sprachverwirrung im Dienste grüner Klientelinteressen

BERLIN. Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage "Bedeutung der Gentechnik als Züchtungsmethode und ihre Akzeptanz" erklärt die Gentechnikexpertin der FDP-Bundestagsfraktion, Christel HAPPACH-KASAN:

Wer salzfrei kocht, kocht ohne Salz. Das ist völlig eindeutig. Gentechnikfrei ist aber nicht dasselbe wie "ohne Gentechnik", so die Bundesregierung in der Beantwortung einer Kleinen Anfrage. Das ist ein Beispiel für babylonische Sprachverwirrung im Dienste grüner Klientelinteressen.
Ob überhaupt Produkte in Deutschland auf dem Markt sind, die die Kennzeichnung "ohne Gentechnik" tragen, darüber liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. Wenn aber Produkte "ohne Gentechnik" von so geringer Bedeutung sind, dass die Verbraucherschutzministerin darüber keine Kenntnis hat, dann müssen sich Landwirte fragen, warum sie nach dem Willen derselben Ministerin auf den Anbau von Pflanzensorten verzichten sollen, die mit gentechnischen Methoden gezüchtet wurden. Deutlicher kann die Ministerin nicht demonstrieren, dass sie sich Lobbyinteressen der Gentechnikgegner und nicht der Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher verpflichtet fühlt.
Verbraucherumfragen zeigen, dass Lebensmittel, die durch die Anwendung gentechnischer Zuchtmethoden verbessert wurden, von den Verbraucherinnen und Verbrauchern befürwortet werden, so zum Beispiel die Umfrage von Dialego Market Research, die im Juni 2004 durchgeführt wurde. Diese Umfragen passen nicht in das Weltbild der grünen Ministerin und sie nimmt sie nicht zur Kenntnis. Dasselbe dürfte für die im November 2004 EU-weit durchgeführte Eurobarometer-Umfrage gelten. 70 Prozent der Deutschen machen sich keine Sorgen über den Anbau gentechnisch veränderter Sorten in der Landwirtschaft, aber jeder zweite fühlt sich schlecht informiert.

Isabella Pfaff
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