HAPPACH-KASAN: Antibiotika gezielt reduzieren
BERLIN. Anlässlich der Vorlage eines Gesetzes zur Reduzierung der in der Tierhaltung eingesetzten Menge an Antibiotika erklärt die agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:
Die FDP begrüßt den Gesetzentwurf und unterstützt den Ansatz, durch verbesserte Dokumentation und die Orientierung an vorbildlich arbeitenden Betrieben die Qualität der Tierhaltung zu verbessern. Analysen haben gezeigt, dass in einigen Betrieben der Anteil behandelter Tiere und die Anzahl der gegebenen Antibiotika sehr hoch sind. Die Menge der eingesetzten Antibiotika in der Tierhaltung muss reduziert werden. Antibiotika sind jedoch in der Tierhaltung unverzichtbar zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Ihr missbräuchlicher Einsatz darf jedoch schlechtes Betriebsmanagement nicht überdecken. Ein reduzierter Antibiotikaeinsatz wirkt der Resistenzbildung bei Bakterien entgegen und schont die Umwelt. Ein besseres Management in der Tierhaltung dient auch dem Tierschutz.
Der Gesetzentwurf sieht vor, zunächst Kennzahlen zum Antibiotikaverbrauch zu erfassen. Betriebe, die die Kennzahlen überschreiten, müssen in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt einen verpflichtenden Managementplan zur Reduzierung ihres Medikamenteneinsatzes vorlegen. Dies ermöglicht es, auf die spezifischen Bedingungen jedes Problembetriebes einzugehen und ist sinnvoller, als pauschale Verbote auszusprechen.
Die Kennzahlen verbessern die Möglichkeiten der Eigenkontrolle für Landwirte und schaffen Anreize zur Eigeninitiative. Im Laufe des parlamentarischen Verfahrens ist zu überprüfen, ob Ferkelaufzucht- und Aquakulturbetriebe einbezogen werden sollten. Weiter ist nach Möglichkeiten zu suchen, die hohen Dokumentationskosten zu mindern.
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