27.07.2015Im Streit um das umstrittene Gesetz zum Schutz von Kulturgütern hat sich jetzt auch Hermann Otto Solms positioniert. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Deutschen Stiftung Eigentum unterstreicht er in einem Gastbeitrag für Zeit Online: "Kunst braucht keine Bevormundung, keine staatliche Kontrolle. Kunst braucht Freiheit. Dieser Ansatz scheint Monika Grütters völlig fremd zu sein." Solms fordert die Kulturstaatsministerin auf, ihr Gesetz "wegen seines aus der Zeit gefallenen, nationalistischen Ansatzes" zurückzuziehen.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will mit ihrem Gesetz den illegalen Kunsthandel eindämmen und die Abwanderung von national wertvollem Kulturgut ins Ausland stoppen. Der Künstler Georg Baselitz hat aus Protest seine Leihgaben aus deutschen Museen abgezogen. Grütters hatte daraufhin ihren Gesetzentwurf zum Kulturschutz entschärft. Die Kunsthändler und Galeristen in Deutschland fordern weitere Nachbesserungen. Hermann Otto Solms geht darüber hinaus. Er schreibt: "Das Kulturgutschutzgesetz tut demnach alles andere, als deutsche Kunst und Kultur zu schützen oder zu fördern. Es ist in seiner jetzigen Form völlig unnötig, schießt weit über das Ziel hinaus und sollte wegen seines aus der Zeit gefallenen, nationalistischen Ansatzes besser zurückgezogen werden."
Kunst braucht keine Bevormundung, keine staatliche Kontrolle. Kunst braucht Freiheit. Dieser Ansatz scheint Monika Grütters völlig fremd zu sein.
Deutschland ist immer für freien Handel eingetreten. Warum sollen wir den Handel und Austausch von Kulturgütern mit hohen bürokratischen Auflagen belegen und strenge Ein- und Ausfuhrregelungen einführen? Warum sollen wir den freien Handel aus irgendwelchen nationalistischen Gründen beschneiden, die eher in ein System der DDR oder in das der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts gepasst hätten? Das dahinter stehende, absurde Gedankengut entspricht mehr Frauke Petry als Monika Grütters.
Mit einem solchen Kulturgutschutzgesetz nimmt der Staat den Künstlern einen Teil ihrer Chancen, Stücke auf dem internationalen Kunstmarkt zu verkaufen, ruiniert den Kunsthandel und verhindert, dass deutsche Kunst in ausländischen Museen zu sehen ist. Zudem diskreditiert diese Regelung einen ganzen Berufszweig, indem sie Galeristen und Kunsthändlern misstraut und ihnen reine Profitgier unterstellt.
Das Kulturgutschutzgesetz tut demnach alles andere, als deutsche Kunst und Kultur zu schützen oder zu fördern. Es ist in seiner jetzigen Form völlig unnötig, schießt weit über das Ziel hinaus und sollte wegen seines aus der Zeit gefallenen, nationalistischen Ansatzes besser zurückgezogen werden.
Grütters ruiniert den Kunsthandel
Hermann Otto Solms meint: Kunst braucht Freiheit statt RegelnIm Streit um das umstrittene Gesetz zum Schutz von Kulturgütern hat sich jetzt auch Hermann Otto Solms positioniert. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Deutschen Stiftung Eigentum unterstreicht er in einem Gastbeitrag für Zeit Online: "Kunst braucht keine Bevormundung, keine staatliche Kontrolle. Kunst braucht Freiheit. Dieser Ansatz scheint Monika Grütters völlig fremd zu sein." Solms fordert die Kulturstaatsministerin auf, ihr Gesetz "wegen seines aus der Zeit gefallenen, nationalistischen Ansatzes" zurückzuziehen.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will mit ihrem Gesetz den illegalen Kunsthandel eindämmen und die Abwanderung von national wertvollem Kulturgut ins Ausland stoppen. Der Künstler Georg Baselitz hat aus Protest seine Leihgaben aus deutschen Museen abgezogen. Grütters hatte daraufhin ihren Gesetzentwurf zum Kulturschutz entschärft. Die Kunsthändler und Galeristen in Deutschland fordern weitere Nachbesserungen. Hermann Otto Solms geht darüber hinaus. Er schreibt: "Das Kulturgutschutzgesetz tut demnach alles andere, als deutsche Kunst und Kultur zu schützen oder zu fördern. Es ist in seiner jetzigen Form völlig unnötig, schießt weit über das Ziel hinaus und sollte wegen seines aus der Zeit gefallenen, nationalistischen Ansatzes besser zurückgezogen werden."
Lesen Sie hier den gesamten Gastbeitrag:
Die Geisteshaltung, die hinter dem geplanten Kulturgutschutzgesetz von Kulturstaatsministerin Monika Grütters steht, ist überraschend. Werke deutscher Kunst und Kultur aufzulisten, zu klassifizieren und diese per Exportverbot im Land zu halten, zeugt nicht nur von rückständigem Denken. Darin schwingt zudem ein nationalistischer Unterton mit, der nicht in unsere Zeit passt und uns kein Vorbild sein sollte. Gerade von der Kulturstaatsministerin hätte ich eine solche Einstellung nicht erwartet.
Staat nimmt den Künstlern einen Teil ihrer Chancen
Kunst braucht keine Bevormundung, keine staatliche Kontrolle. Kunst braucht Freiheit. Dieser Ansatz scheint Monika Grütters völlig fremd zu sein.
Deutschland ist immer für freien Handel eingetreten. Warum sollen wir den Handel und Austausch von Kulturgütern mit hohen bürokratischen Auflagen belegen und strenge Ein- und Ausfuhrregelungen einführen? Warum sollen wir den freien Handel aus irgendwelchen nationalistischen Gründen beschneiden, die eher in ein System der DDR oder in das der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts gepasst hätten? Das dahinter stehende, absurde Gedankengut entspricht mehr Frauke Petry als Monika Grütters.
Mit einem solchen Kulturgutschutzgesetz nimmt der Staat den Künstlern einen Teil ihrer Chancen, Stücke auf dem internationalen Kunstmarkt zu verkaufen, ruiniert den Kunsthandel und verhindert, dass deutsche Kunst in ausländischen Museen zu sehen ist. Zudem diskreditiert diese Regelung einen ganzen Berufszweig, indem sie Galeristen und Kunsthändlern misstraut und ihnen reine Profitgier unterstellt.
Das Kulturgutschutzgesetz tut demnach alles andere, als deutsche Kunst und Kultur zu schützen oder zu fördern. Es ist in seiner jetzigen Form völlig unnötig, schießt weit über das Ziel hinaus und sollte wegen seines aus der Zeit gefallenen, nationalistischen Ansatzes besser zurückgezogen werden.