27.01.2015Markus Kaiser, Griechenland-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, sieht in dem griechischen Wahlergebnis auch eine Chance, dass sich in dem Land strukturell etwas ändert. Im Interview mit "Focus Online" betont er: "So wie es drei Jahre lang kaum voran gegangen ist, konnte es nicht weitergehen. Tsipras wird aber nicht so leichtsinnig sein, gleich mit der Maximalforderung eines Schuldenschnitts nach Brüssel zu fahren." Zudem schätzt der Griechenland-Experte die Bedeutung des Wahl-Ausgangs für Deutschland ein.
"Deutschland hat zu lange beide Augen zugedrückt, was die Reformwilligkeit der jetzt abgewählten Regierung angeht", so Kaiser gegenüber Focus Online. Die Troika habe Samaras erlaubt, "sich von Strukturreformen durch Steuererhöhungen für die Mittelschicht 'freizukaufen'", erläutert er das Problem.
Der Experte glaubt, dass es mittelfristig auf einen Kompromiss hinauslaufen wird:" Man könnte bsp. die Kreditlaufzeit verlängern", so seine Überlegung. "Griechenland hat offiziell noch Zeit bis Ende Februar. Die anderen Euro-Staaten werden sich mit Griechenland arrangieren müssen", konstatiert der Referent im Regionalbüro Europäische Institutionen und Nordamerika der Stiftung für die Freiheit in Brüssel.
In Griechenland kann sich strukturell was ändern
Markus Kaiser sieht eine Chance, dass sich in Griechenland strukturell etwas ändertMarkus Kaiser, Griechenland-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, sieht in dem griechischen Wahlergebnis auch eine Chance, dass sich in dem Land strukturell etwas ändert. Im Interview mit "Focus Online" betont er: "So wie es drei Jahre lang kaum voran gegangen ist, konnte es nicht weitergehen. Tsipras wird aber nicht so leichtsinnig sein, gleich mit der Maximalforderung eines Schuldenschnitts nach Brüssel zu fahren." Zudem schätzt der Griechenland-Experte die Bedeutung des Wahl-Ausgangs für Deutschland ein.
"Deutschland hat zu lange beide Augen zugedrückt, was die Reformwilligkeit der jetzt abgewählten Regierung angeht", so Kaiser gegenüber Focus Online. Die Troika habe Samaras erlaubt, "sich von Strukturreformen durch Steuererhöhungen für die Mittelschicht 'freizukaufen'", erläutert er das Problem.
Der Experte glaubt, dass es mittelfristig auf einen Kompromiss hinauslaufen wird:" Man könnte bsp. die Kreditlaufzeit verlängern", so seine Überlegung. "Griechenland hat offiziell noch Zeit bis Ende Februar. Die anderen Euro-Staaten werden sich mit Griechenland arrangieren müssen", konstatiert der Referent im Regionalbüro Europäische Institutionen und Nordamerika der Stiftung für die Freiheit in Brüssel.